Mittwoch, 24. September 2008

Herbstliche Impressionen (besser: Herzliche Depressionen) aus Kiev

Letzten Samstag hat es fuer ein paar Sekunden in Kiev nicht geregnet und wer wollte konnte dieses meteorologische Phaenomen nutzen um einen Spaziergang in der Innenstadt zu machen. Um aus meinem kalten Apartment zu verschwinden wollte ich und machte eine kurze Pause von meinem Archenbau und ging Richtung Kreschtschatik Boulevard.

Am Maidan Platz war was los:



Die Fomel 1 (genauer gesagt das "Renault Team" (Buhhh! Eviva Ferrari!)) war zu Gast in der ukrainischen Hauptstadt, stellte ein paar ihrer Waegen aus, brachte das ueberteuerte Marketingmaterial unters Volk und plante wurde auch eine Showfahrt, zwar nicht auf diesem Kurs



aber auf dem (diesmal nicht fuer Fuszgaenger) abgesperrten Kreschtschatik Boulevard



und zwar mit diesen Waegen



Ich machte die Mechaniker darauf aufmerksam, dass, da ich Fuehrerscheinbesitzer bin, weisz, dass da ja mindestens drei bis vier von diesen aehh..... Raedern noch montiert gehoeren. Waehrend ich mich fuer mein solides Wissen ob der Technik Autos betreffend noch selber lobte ueberlegte ich mir, dass die Raeder vielleicht gestohlen worden waren und der Mechaniker nicht auf Grund der Wettervorhersage so traurig schaute sondern ob dieser Straftat. Da hielt ich mich nicht lange zurueck und bot sofort meine Hilfe an und seitdem bin ich auf der Suche nach den Formel 1 Reifen.

Geruechten zu Folge geht es in die Richtung, dass die Reifen an einem 40 Jahre alten Lada zu finden waeren.

Der sollte doch nicht so schwer zu finden sein meint

Gert

Sonntag, 21. September 2008

Ich musz durch den Monsun

Wenn jetzt der geehrte Stammleser daran denkt, dass ich in der Ukraine (sie kennen vielleicht dieses Land, richtig mit den blau - gelben



Nationalfarben) dem Erfrierungstod nahe bin dann ist das der realen Situation sicherlich nicht ganz fern (Reinhold (Helge, Reinhold, Helge, Reinhold, das alte Spiel....) Messner rief gerade bei mir an; er moechte sich auf seine naechste Himalaja Expedition in meiner Wohnung (do worrrr i no nit...) vorbereiten um sich an die Temparaturen zu gewoehnen) koennte ich da nicht auf meinen Notfallplan zurueckgreifen, der schon manche Situationn angenehmer gemacht hat, naemlich der Kamin wird eingeheizt. Richtig, ich geniesze den sehr netten Umstand einen solchen zu haben und das ist nie schlecht.



Um diesen fachgerecht bedienen zu koennen nahm sich der Herr (so viel Zeit muss sein) Vater meiner Vermieterin (sie erinnern sich, der ehemalige Militaerpilot) letzten Dezember (wie die Zeit vergeht....) extra fuer mich Zeit (ja, ich sagte gerade: wie die Zeit vergeht...) damit nichts passiert (denn sonst erklaerte mir meine Vermieterin kommt sie, sollte mit mir was passieren, ins Gefaengnis....warum auch immer.....worauf ich entgegnete, dass wenn ich einen Erstickungstod erleide oder hier verbrenne, mir das ziemlich egal waere wohin sie.....lassen wir das..) wenn ich den Kamin bediene.

Also, sollten sie lieber Stammleser das Vergnuegen haben, waehrend meiner Abwesenheit mit meiner Vermieterin meine Wohnung zu besichtigen (davon wird wohl auszugehen sein....ich moechte nicht wissen was da in dieser Wohnung so passiert wenn ich mal fuer ein paar Tage nicht da bin....egal....bitte auf jeden Fall vorher bescheid geben welche Salami sie gerne essen, damit ich richtig meinen Kuehlschrank befuelle und sie nicht verhungern, wenn sie wollen lasse ich auch vorkochen....wie waers mit Borschtsch...) und den Kamin anheizen wollen, sollten vorher wohlgemeinte Ratschlaege beherzigen.

Sie muessen erst den Nippel durch die Lasche ziehen und dann den Abzug oeffnen denn sonst wuerde es im Apartment etwas ungemuetlich werden.

Nach links drehen, bis es einrastet (man beachte die La Linea Hand!):




Dann schon die Generalprobe, testen ob der Abzug auch wirklich offen ist:



Und jetzt hauen sie am besten meine Gitarre kurz und klein schmeiszen sie in den Kamin und zuenden sie an



meint Gert

Mittwoch, 17. September 2008

Was ich an der Ukraine......

......(sie kennen vielleicht dieses Land, richtig mit den blau gelben Nationalfarben



.....hier mit einem Bild aus Sommertagen aber dazu gleich mehr..) so immens liebe sind die Uebergangszeiten zwischen den heiszen und den kaelteren Monaten, die sich - man kann fast sagen- oft nur ueber einen ganzen Nachmittag hinziehen. Schimpfte ich noch in den letzten Monaten darueber keine Klimaanlage in meinem Apartment zu haben, ruft der in der Naehe sich befindende Supermarkt (halt, stopp; Supermarkt kann man in der Ukraine nicht sagen. Die vornehme, stille, zurueckhaltende Art die viele Ukrainer an den Tag legen (man soll am besten all seinen (mehr oder weniger) Reichtum allen zeigen aber wirklich allen, die es nur ansatzweise interessieren koennte (und sollte)....) gebietet es folgende Woerter anstatt fuer Supermaerkte oder Einkaufszentren an den Tag zu legen: "Hypermarkt" oder "Epizentrum". Ich halte es da um ein vielfaches kleiner und gehe nur in den in der Naehe liegenden "Megamarkt" einkaufen, und eben dieser hat bei mir sich gemeldet.....) bei mir an und fragt, da sein Kuehllager momentan aus allen Naehten platzt, ob er nicht mein Apartment als Teillager anmieten koennte, weil es momentan eine solch schoene kalte Temperatur hat.

In einer solchen Uebergangszeit ist jeder erkaletet den ich kenne (vielleicht deswegen ich auch und gerade in meinem Alter ist ja jede kleinste Krankheit ein Schritt Richtung Grab...) und das dumme ist, dass die Heizperiode erst in gut einem Monat anfaengt.....was da hilft ist, dass einem die Vermieterin einen kleinen Radiator in das Apartment stellt. Der war schon immer da, also brauchte ich mich nicht bei ihr melden um mit den Worten: "Weneedtofixit!" mein Verlangen kundzutun. Die beste aller Vermieterinnen (die ja noch eine der wenigen ist, die mit mir anstandslos Englisch spricht (andere nur auf Russisch oder Ukrainisch nur um mich dann sprachlos zu sehen...) hat da wie es scheint schon mitgedacht.

Worauf sie nicht gedacht hat ist, dass wenn ich fuer ein paar Tage die Ukraine verlasse ich nach der Rueckkehr bemerken werde, dass mein Kuehlschrank um ein paar Sachen leerer sein wird (wer hat von meinem Tellerchen (wobei in einem solchen Fall die Antwort: Der Stanscheiszer Karl angbracht waere...aber versuchen sie dieses alte schoene Spiel in der Ukraine jemanden zu erklaeren...).

Worauf sie aber auch nicht gedacht hat ist, dass wenn man von der Ukraine ausreist um in einen Schengenstaat einzureisen, dafuer ein Visum braucht.

Obwohl sie brav unterwegs ist (ich glaube die war schon oefters in den USA als ich...) kommt sie mit den Reisen nach Europa nicht so ganz klar. Obwohl ihr Zielland nicht Oesterreich ist (oder besser: sein wird) bat sie mich um ein Schengen Visum von der oesterreichischen Botschaft und in solchen Momenten weisz man nicht ob man lachen oder weinen soll.

Wobei ich mir sage, warum soll sie die naechsten Tage in Westeuropa verbringen wenn es doch hier in Kiev laut Wetterbericht bis Mitte naechster Woche so schoen sein wird meint

Gert

Montag, 1. September 2008

Nie mehr Schule...

.....keine Schule mehr....konnte ich singen.....vor Jahrzehnten, da waren manche von den Stammlesern noch gar nicht auf der Welt... und wenn auch nicht alle (und ich vermute stark eigentlich niemand) dieses schoene Falco-Lied ("...willst du Vaters Lob sein Auto dazu Sprit, dann mach in der Schule mit...") in der Ukraine (sie kennen vielleicht dieses Land, richtig....das Land mit den



blau - gelben Nationalfarben) nicht kennen (Falco wird aber als talentiert bezeichnet und wenn ich sage, dass dieser von Gott gesannte Musiker leider vor ein paar Jahren ums Leben kam (mit Traenen in den Augen) dann beruehrt das hier niemanden...) dann haben dies sich ein paar Schueler (und ..innen) vor genau drei Monaten auch gedacht, denn solange dauerten jetzt die Schulferien im Sommer. Eben diese endeten heute mit dem "Tag des Wissens" (1. Tag der Schule im neuen Schuljahr und auch die Universitaeten begannen heute wieder offiziell ihr Unterrichtsjahr).

Die ganze Stadt war heute in der Frueh voll von Erstklaesslern (und solchen die es einmal waren) die frohen Mutes der naechsten Zeit entgegensehen. Alle festlich gekleidet, wobei das hier auch unter dem Schuljahr ueblich ist (zumindest bei vielen ist es so, dass ein Anzug bzw ein Kleid die meiste Zeit auch unter dem Schuljahr getragen wird).





Bitte hier zu beachten, die Schuelerin mit der weiszen Kette um den Hals, die sich wahrscheinlich just in dem Moment als ich auf den Ausloeser drueckte dachte: "Was will denn der da? Ist das so ein dummer Auslaender, der Photos fuer seinen Webblog schieszt? Ich ruf gleich meinen Papa!".

Im naechsten Bild loeste sich aber alles wieder in Wohlwollen auf,



zumindest habe ich mir das eingeredet.

Gesungen wurde (waehrend des Eroeffnungseils wo ich dabei war) nichts wobei ich mir gedacht habe, dass zumindest dieser eine Hit angestimmt wird (und ich meine nicht "Anton aus Tirol"), den man vor ca einer Woche (am ukrainischen Unabhaengigkeitstag, 24. August) gerne gehoert hat. Bitte lesen sie selbst:

Ukrainische Nationalhymne

Land:
Ukraine

Titel:
Ще не вмерла України (deutsch:"Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben")

Text:
Pawlo Platonowytsch Tschubynskyj (1862)

Komponist:
Michailo Werbyzkyj (1865)

Nationalhymne seit:
2003

Ще не вмерла України і слава, і воля,

Ще нам, браття молодії, усміхнеться доля.
Згинуть наші воріженьки, як роса на сонці.
Запануєм і ми, браття, у своїй сторонці.

Душу й тіло ми положим за нашу свободу,
І покажем, що ми, браття, козацького роду.

Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben,
noch wird uns lächeln, junge Brüder, das Schicksal.
Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne,
und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.

Leib und Seele geben wir für unsere Freiheit,
und bezeugen, dass unsere Herkunft die Kosakenbrüderschaft ist


Die Kosakenbruderschaft.....das waren noch Zeiten meint

Gert