Montag, 6. August 2007

Das alte und spannende Rätsel:"U-Bahn fahren in Kiev"

Der Blog gewinnt mehr und mehr Stammleser (Stammleser - mittlerweile verstanden warum, sonst nachlesen!), die meisten bezahl ich dafür, hat aber noch zu wenig Pepp, das ist ein offenes Geheimnis und trifft auch meine Meinung aber da müssen wir gemeinsam durch!

Das will ich heute ändern und greife ein spannendes Thema auf, das heiße Eisen, Pro und Contra Seiten einfordernd, ein Jahrhunderte altes, ungeklärtes Rätsel: „U-Bahn fahren in Kiev“! Wenn das jetzt nicht die Auflagenzahlen von Harry Potter schlägt, was dann!?

Eine Minute von meiner Wohnung entfernt befindet sich die U – Bahnstation Palats Sportu wo die grüne und blaue Linie halt macht. (Kiev verfügt über drei U – Bahnlinien (rot, grün, blau)). Diese Linien nehme ich dann wenn es regnet oder ich schnell wohin muss und ich mir das Taxi ersparen will.

(Jetzt ein kleiner Exkurs, sehr geehrte Stammleser: Taxi fahren in Kiev! Mit dem Taxi in Kiev unterwegs zu sein ist ein Abenteuer für sich. Erstens variieren die Taxipreise selbst im Zentrum um ein paar hundert Prozent von Fahrer zu Fahrer, zweitens ist die Fahrt in einem solchen nervenaufreibend, da der Taxifahrer oft nicht und nicht zugeben will, dass er nicht weiß wo die gefragte Adresse ist, an manchen Tagen ist der Verkehr so stark, dass man eine Stunde in einem solchen Gefährt sitzt und 100 Meter weit kommt und was immer gern passiert: vereinbart man eine Fahrt für zB 30 UAH und man hat nur den 50iger Schein mit, tun die meisten Fahrer so als ob sie nicht wechseln können bis man schließlich den 50iger Schein hergibt um seine Nerven zu schonen und um aus dem Taxi raus zu kommen. Gott sei Dank gibt es aber auch da Ausnahmen, die einem zu einem fairen Preis ohne Umschweife zur gewünschten Adresse bringen und kommt man in der Nacht aus irgendeinem Club raus ist eine Taxifahrt ein sicheres Mittel um nach Hause zu kommen. Beliebt sind auch die Fingertaxis (nein, das kein Begriff aus dem Erotikbereich)! Man dreht sich auf dem Gehsteig um, Hand raus und irgendwann bleibt schon ein Auto stehen; muss nicht ein angemeldetes Taxi sein, sondern irgendein Auto, die Dich dann einfach zur gewünschten Adresse bringen, meistens billiger als die angemeldeten Taxis) aber jetzt zurück zur U-Bahn)

Eine Fahrt mit einer U-Bahnlinie kostet 50 Kopeken, was ungefähr 7 Cent entspricht und dafür bekommt man eine Plastikgetton den man entwertet. Man bekommt immer Gettons, denn mit dem Geldherausgeben haben es die netten Damen in Verkaufsstellen nicht so. Man kann auch Monatskarten kaufen, was ich auch bald machen werde, wenn ich die U-Bahn regelmäßig benutze und mein ukrainisch besser wird, sonst verkaufen die mir noch was weiß ich was. Wie überall sonst auf der Welt gelten auch hier beim U - Bahnfahren folgende Regeln: keine Platzangst haben, keine Angst vor Menschen und den Olfactorius bitte auf das Notwendigste herunterschrauben. Ein wahres Paradies für Misanthropen....

Diesen Aufwand sollte man sich aber zumindest ein mal antun um ein paar schöne Stationen anzuschauen wie zB: die Zoloti Vorota (Golden Gate von Kiev), zu merken, dass die Rolltreppen hier um ein Eck schneller fahren als in den City Arkaden (ich werde von denen gesponsert, deswegen muss ich sie erwähnen) in Klagenfurt und dass man auf eben diesen mehr Zeit verbringt als im Waggon selbst (oft sind die Rolltreppen so lang, dass man ihr Ende nicht sieht und da vergehen schon ein paar Minuten und da bleibt einem Zeit um nachzudenken, zB nachzudenken was hier wohl passieren würde, wenn es zB hier unten brennt.... ), da Kiev, wie bereits in einem vorhergehenden Eintrag erwähnt, eine zum Teil sehr hügelige Stadt ist und dann die Ein und Ausstiege oft ein paar hundert Meter unter der Erde sind.


Die sehr schöne Station "Zoloti Vorota"




Endlos lange Rolltreppe




Gert

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