Samstag, 29. September 2007

Für die interessierten Stammleser (und nur für diese).....

....möchte ich doch, da heute in der Ukraine Parlamentswahlen stattfinden, einen kleinen Überblick über eben diese geben. Es wird aber nur beim Versuch bleiben, denn alles zusammenzufassen, was sich hier auf politischer Ebene in den letzten Monaten getan hat, gleicht einer Sisyphusarbeit, aber ich trau mich trotzdem!

Ganz ganz kurz und lückenhaft zusammengefasst:

Die heute stattfindenden Wahlen sind keineswegs regulär angesetzt sondern fanden ihren Ursprung im Frühjahr 2007, durch einen (eigentlich seit jeher), an die Spitze getriebenen, Machtkampf zwischen Präsident Viktor Juschtschenko (pro westlich eingestellt) und Ministerpräsidenten Viktor Janukowitsch (pro russisch eingestellt). Ziel von Janukowitsch war, durch Erreichung der Mehrheit im ukrainischen Parlament (Werchowna Rada) – wohl mit allen Mitteln, die Machtbefugnisse Juschtschenkos zu beschneiden.

Im vergangenen März traten ein Teil der Abgeordneten, die dem Präsidenten Juschtschenko zuzurechen sind, während der laufenden Legislaturperiode (im Regelfall: fünf Jahre) im ukrainischen Parlament zu seinem Widersacher Janukowitsch über. Das Gesetz verbietet aber eben dies und Juschtschenko löste ein paar Tage später das Parlament, gepaart mit der Ankündigung von Neuwahlen, die damals schon Ende Mai stattfinden hätten sollen. Dies war wohl die einzige Möglichkeit Juschtenkos um sein Gesicht zu wahren! Die Folge war der Beginn einer politisch mehr als unsicheren Zeit in der Ukraine.

Ich kann mich noch gut an die Massendemonstrationen im vergangenen Frühjahr erinnern, als ich des Öfteren für ein paar Tage hier in Kiev war. Da kam man mit dem Auto nicht weiter, weil Demonstranten den Weg versperrten und Teile der Stadt waren mit den jeweiligen Farben der jeweiligen Partei geschmückt und der Maidanplatz war voller (zum größten Teil bezahlter) Menschen, die die jeweilige Partei vertraten (oder besser die, für die sie bezahlt wurden).

Parlamentswahl 2007:

Gewählt werden können Parteien, als auch Blöcke. Zu einem Block schließen sich mehrere kleine Parteien (die alleine nie die Chance hätten, die 3% Hürde zum Einzug in das, mit 450 Sitzen ausgestattete, ukrainische Parlament, zu erreichen) mit einer großen Partei zusammen. Der größte Block, der nach den letzten Meinungsumfragen auf Platz 2 liegt, ist der Block der allseits bekannten „Julia Timoschenko“, die als Parteifarbe „weiß“ mit einem roten Herz gewählt hat.





Diese liegt hinter der, laut Meinungsumfragen führenden (ca 1/3 der Wählerstimmen) „Partei der Regionen“ (die sicherheitshalber schon ihren Sieg, bei der heutigen Wahl verkündet hat) des Ministerpräsidenten Viktor Janukowitsch, mit der Farbe „blau“.



Diese war auch in den vergangenen Tagen dominierend am Maidanplatz, wo auch letzten Freitag deren Abschlussveranstaltung stattfand. Dass sich diese Partei in Kiev stark präsentiert hat für die Partei wohl Symbolcharakter (Symbolcharakter deswegen da diese Partei ihre Hochburgen im Osten und teilweise im Süden der Ukraine hat und der westliche Teil der Ukraine (und auch Kiev) dem pro westlichen Kurs von Präsidenten Janukowitsch und Julia Timoschenko nahe stehen), wird doch der oben mehrfach erwähnte Platz eins zu eins immer wieder zu Recht mit der „orangen Revolution“ in Zusammenhang gebracht (von der lange nichts mehr übrig zu sein schien, bis vor kurzer Zeit sowohl Juschtschenko als auch Timoschenko verkündet haben, nach der Zeit wieder eng zusammenarbeiten zu wollen; besser gesagt nicht die zwei persönlich sondern eher deren Parteien).

Federführend dieser „orangen Revolution“ war damals der heutige Präsident Viktor Juschtschenko, der als Ehrenvorsitzender dem Wahlbündnis/ Block (und zwar aus zehn Parteien!) „Unsere Ukraine – Selbstverteidigung des Volkes“ (diese hat die orange Farbe) zuzurechnen ist.



Was wäre eine Wahl, wenn sich nicht schon jetzt eine Partei als Sieger sieht, schon jetzt Massendemonstrationen für kommende Woche angekündigt werden und der Verfassungsgerichtshof in den kommenden Monaten sicher keine ruhige Minute haben wird.

Zahlreiche Manipulationsvorwürfe gegen die jeweils andere Partei, machen schon seit Tagen die Runde. Gemeint ist hier vor allem die „Central Election Commission (CEC)“, die „Zentrale Wahlkommission“, die im Verhältnis 8 (Mitglieder der aktuellen Koalition („Partei der Regionen, „Kommunistische Partei“ und „Sozialistische Partei“) zu 7 (Mitglieder der, Julia Timoschenko und Viktor Juschtschenko, nahe stehenden Parteien). Diese soll sicherstellen, dass das Wahlgesetz, unabhängig jedweger Einflüsse von Seiten der Politik, umgesetzt wird. Wer`s glaubt....

Man hört und liest auch darüber, wie die Parlamentswahlen in Großbetrieben und Studentenheimen von statten gehen sollen, wo man für ein bisschen Geld zur Wahl einer Partei gedrängt wird und als Beweis ein Handyphoto vom Stimmzettel den Vorgesetzten bzw. Lehrern zeigen soll!

Aber lassen wir die Kirche im Dorf meint.....

Gert

Donnerstag, 27. September 2007

"Wenn der Sonntag nicht mehr weit ist...."

Frei nach Konstantin Wecker`s "Wenn der Sonntag nicht mehr weit...“ wird es höchste Zeit über die ukrainischen Wahlen einen Blog zu schreiben. Der folgt aber erst nächste Woche! Schließlich kann ich nicht vorhersagen, wie die Wahlen ausgehen. Ich bitte sie, sehr geehrter Stammleser, ich bin doch kein Wahrsager (aber eigentlich sagt man: "Nach der Wahl, ist vor der Wahl!" und so könnte ich eigentlich schon jetzt....... hm....; muss kurz überlegen, pro und contra abwägen.....Entscheidung treffen......: Nein, will nicht!).

Vielmehr ist es an der Zeit die ersten Fragen von den Stammlesern zu beantworten, wie zum Beispiel folgende:"Gert, beschreib uns doch Deinen Weg zur Arbeit!“.

Nun, auf diese außerordentlich spannende Frage antworte ich gerne und zwar jetzt! Passen sie auf!

Der erste Weg führt mich zur U-Bahnstation "Palats Sportu“, die sich am unten am Bild erkennbaren Platz befindet.



Rechts befindet sich der "Palats Sportu“, in welchem, wie der Name verrät, zahlreiche Sportveranstaltungen stattfinden. Links die Baustelle, ist die eines zukünftigen Businesscenters und im Hintergrund erkennen sie ein neues Bürogebäude, den "Parus – Center“, für den man Unmengen von Dollar pro Quadratmeter an Miete zahlt und sehen sie das kaum erkennbar kleine Gebäude mit den roten Ziegeln und dem grauen Dach zwischen dem "Palats Sportu" und dem "Parus - Center"? Richtig lieber Stammleser, in diesem Gebäude wohne ich!

Dann folgt die U – Bahnfahrt zur Station "Zoloti Vorota“, die in einem früheren Eintrag bereits erwähnt wurde. Da heißt es umsteigen und weiter Richtung "Politekhnichyi Instytut“.

Das "Politekhnichyi Instytut“ ist der größte Teil der technischen Universität von Kiev. Hier beginnt für mich ein mehrmenütiger Spaziergang, der mich an folgenden Stationen vorbeiführt:

Nacheinander kleine "Geschäfte“!



Frisches Obst gefällig?



Und nun ein kleines Ratespiel. Wer erkennt, was die Verkäufer am unteren Bild anbieten, gewinnt ein Abendessen mit mir in Kiev (wehe der böse Zunge, die behauptet, dies sei doch nur ein Trostpreis...). Die Zeit läuft....



Wer auf rohes Fleisch getippt hat, kann sich zu den Glücklichen zählen.....

Straße durch das "Politekhnichyi Instytut"



Eine Anmerkung zur Wahl sei mir erlaubt. In der Wahlwerbung für die Partei „Volksunion Nascha Ukraine“ kommt Frau Dr. Benita Ferrero-Waldner vor. Es gilt noch herauszufinden, ob sie hier als europäische Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik auftritt oder ob nicht doch, wie wir alle vermuten, die Bilder beim letzten österreichischen Bundespräsidentenwahlkampf aufgenommen wurden. Wieder ein Rätsel, das die Menschheit entzweit meint

Gert

Sonntag, 23. September 2007

Der bekannte Österreicher in der Ukraine ist....

Obwohl wir hier in Kiev einen wunderschönen Herbstbeginn haben, mit angenehmen Temperaturen (was Gott sei Dank auch zu einem Revival von kurzen Röcken und tiefen Ausschnitten führte...) und wolkenlosem Himmel, habe ich mir letzte Woche eine Erkältung geholt, dass die Hälfte reicht und zur Freude meiner Mitmenschen dazu noch meine Stimme verloren.

Dies konnte mich aber nicht vom samstäglichen Russischkurs abhalten und (der Stammleser weiß seit letzter Woche, dass Sonntag ab jetzt Kinosonntag ist) auch nicht davon mir einen Kinofilm anzusehen und davor ein bisschen spazieren zu gehen, denn wer weiß wie lange wir so ein tolles Wetter noch haben.

Und bei diesem Spaziergang stellte ich folgendes fest:

Lange habe ich gedacht, dass, obwohl erst seit zwei Monaten hier, ich der bekannteste und beliebteste Österreicher bin, doch dieser Traum wurde jäh zerstört.

Nicht etwa ein Arnold Schwarzenegger, Franz Klammer oder ein Otto W. Retzer stellen meine größten Konkurrenten hier dar sondern ein wahrlich unterschätzter junger Mann, der zurecht als Nachwuchshoffnung gilt und seine Weg noch machen wird, nämlich Harald Serafin.



Sein Bekanntheitsgrad ist in der Ukraine scheinbar so groß, dass ihn die Modekette „Linia Domina“ unter Vertrag nahm, um für Pelzmäntel Werbung zu machen. Interessant ist nur, dass auf all den anderen Werbebildern Frauen mit Pelzmäntel abgebildet sind und der Name „Linia Domina“ auch auf eine gewisse Richtung hindeutet.

Ob das Auftreten von Harald Serafin als Werbefigur, Auswirkungen auf die in einer Woche stattfindenden Parlamentswahlen in der Ukraine hat, soll die Nachwelt entscheiden meint

Gert

Montag, 17. September 2007

Liebe Stammleser, herzlich willkommen....

... zu einem weiteren Eintrag in Ihrem Lieblingsblog.

Heute ist Montag und anders als bei "Garfield“ sind mir Montage eigentlich egal; der der mich kennt weiß, dass ich als Workaholic gerne jedes Wochenende durcharbeite und so ist eben dieser Tag, ein Tag wie jeder.
Mit "Garfield" gemeinsam, habe ich die Vorliebe für eine italienische Speise und meine Abneigung gegen Hunde aber das war es dann schon (falls man überhaupt etwas mit einer Zeichentrickkatze gemeinsam haben kann, aber bitte...).

Falls mich aber doch das Gefühl des „Freizeit haben wollens“(Kann man das so sagen? Moment, ich muss mal kurz meinen Lektor fragen. „Hannibal, kann man das so schreiben?“. Also von seiner Seite aus geht das in Ordnung...) überkommt, gehe ich gerne ins Kino (oder ins Theater und Oper, aber für diese Kost sind meine Sprachkenntnisse wohl noch zu minder... wobei Oper, da versteht man meistens eh nicht sehr viel, egal in welcher Sprache..) und beflügelt von meiner Russischstunde (eigentlich zwei Stunden am Nachmittag und das auf Italienisch (jetzt weiß ich warum ich in Italien studiert habe.... da fällt mir ein, ich muss das Libretto von Tschaikowskis "Eugen Onegin" überarbeiten..., das ist nämlich meine Hausaufgabe) letzten Samstag unternahm ich eben dies.

Bei uns kann man ja „ins Kino gehen“ gar nicht mehr sagen. Vielmehr muss man vor seinem Kinobesuch bowlen, Pizza essen, einen Cocktail trinken und dann erst den Saal betreten um darauf gleich nach Ende des Films in die Sushibar zu gehen. Und für all diese Sachen muss man keine zehn Schritte gehen - aber bitte wem`s gefällt. Gott sei Dank sind hier die Kinos großteils von solchen Ausuferungen (noch) verschont.

Ganz in meiner Nähe befindet sich das Kinotheater „Kiev“.




Und irgendwie hat mich das Portal des Kinos an folgendes Bild erinnert (ja, in diesem Casino habe ich auch Geld verspielt):



Hier die schöne Kassa. (Preis für einen guten Sitzplatz 40 UAH (= ca EUR 5,60) aber am Nachmittag ist es billiger.



Hier ein Wartebereich im ersten Stock.



Und hier die der Eingangsbereich zu den Sälen.



Und das war`s dann schon mit dem Photographieren! Sehen sie die Dame, die links an der Eingangstür steht? Keine fünf Sekunden später war sie da und hat gesagt, dass ich keine Bilder mehr machen soll. Ich glaube der Grund war der, dass sie hier irgendwo militärische Geheimpläne versteckt haben.

Welchen Film ich gesehen habe, wird nicht verraten. Eines kann ich sagen, auf die David Lynch Retrospektive werde ich wohl noch länger warten oder selber organisieren müssen meint

Gert

Dienstag, 11. September 2007

Exkurseintrag - Kiev wird umarmt von einer kalten Nacht....

Viele Stammleser fragten mich (genau zwei, aber bitte...) warum ich letzte Woche so lange nichts in mein Tagebuch (eigentlich Wochenbuch) geschrieben habe.

Nun, ich war letztes Wochenende nicht in der Ukraine (sprich Kiev) sondern in einem anderen Land (vor unserer Zeit), wo ich auch geboren wurde und um auch auf die immer wieder auftauchende Frage ein Mal einzugehen, ob ich denn nicht Heimweh in dieses Land hätte, sage ich: wie der olle Grönemeyer sang: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!“ und damit nicht mehr fragen (... wo war ich jetzt.... kurz nachschauen, ähhh, ach ja)! Ich war in dem Land, welches der Papst letztes Wochenende besucht hat (und es ist nicht Italien) und zwar genau in der Stadt in welcher die österreichische Fußballnationalmannschaft letzten Freitag bewies, wie wenig sie bei der, im nächsten Jahr stattfindenden Fußballeuropameisterschaft, verloren hat (und noch dazu als Veranstalter, dies prangere ich an....). Aber das Stadion ist sehr schön; nur werden sich manche Besucher internationaler Spiele sehr daran gewöhnen müssen, dass es alkoholfreies Bier gibt und glauben sie mir, werte Stammleser, es sind Kriege aus vermeintlich nicht ganz so entscheidenden Gründen ausgebrochen.

Hier ein paar Bilder vom Spiel bzw was nebenbei so passierte, da das Spiel so was von aufregend war, dass man sich gar nicht hinschauen getraut hat.

Eröffnungszeremonie:




Ja, heute spielt die Blasmusik...




Na, wo ist denn jetzt der Ball...




Rechts hübsche Frau, links - Harry Potter Double...




Links hübsche Frau, rechts zwei Schreihälse (und schon wieder dieser Harry Potter..)



Wie gesagt, in diesem Land wird sehr viel Bier getrunken und das ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. So erfährt man auch, wenn man aufmerksam die Tageszeitungen liest, dass ein Viertel der sich in diesem Land sich befindenden Studenten, stark alkoholabhängig (da ich selber studiert habe, zumindest behauptet man dies auf der Straße, frage ich zu Recht: „Nur ein Viertel? Kommt nichts mehr Gscheites nach?“ Da hilft auch eine der österreichischen Hochschülerschaft nahe stehende Gruppierung „Bier trinken nur Wochentagen, die auf „g“ enden und „Mittwoch“, wohl auch wenig) sind. Aber das nur nebenbei, denn grundsätzlich wollte ich über etwas anderes schreiben aber das habe ich jetzt vergessen, veröffentliche die letzten Zeilen aber trotzdem, da sie mir, sehr geehrte Stammleser, doch schwer „Themenverfehlung“ nachsagen können. Möchte aber doch noch über dieses andere Thema schreiben, muss aber nachdenken über was eigentlich und ich kann nur nachdenken wenn ich auf den Meter genau fünf Kilometer spazieren gehe, also bis später........

........und wieder zurück (heute ging es etwas schneller, da ich nicht überfallen, bestohlen oder zum Eintritt in eine Sekte überredet wurde (und das dauert dann bis zu einer Woche bis ich da wieder draußen bin, etwas lästig.....)) und mir ist auch eingefallen was ich noch mitteilen wollte: ein Mal im Kindergarten ergab es sich, dass sich meine unmündigen, minderjährigen Kollegen um mich versammelten und mich frugten (ja, ich sage: frugten):„Gert, was wird mit mir werden, wenn ich mal groß bin?“ (ich selbst gehör ja nicht zu den größten aber dies mit Absicht (aber auch nicht so arg wie Oskar Matzerath...) denn mein Vater sagte immer zu mir: „Wenn Du ein Mal groß bist, wirst Du viel arbeiten!“) oder fragten („frugten“) „Gert, wie sollen wir uns in unserem späteren Leben verhalten, dass wir ja immer alles Richtig machen?“
Anstatt mit dem schönen Lied „Qué Será, Será"“ zu antworten entgegnete ich: „Genossen (Genossen deshalb, da ich im Kindergartenalter liebend gern mit meiner Eisenbahn spielte und die österreichische Bundesbahn sozialistisch (damals noch nicht sozialdemokratisch) geprägt war (und noch immer ist), ich kann euch nur drei Sachen auf euren Weg mitgeben:

1) Wo Schmerz ist, ist leben!
2) Hier regiert der KAC (hat nichts mit Punkt 1) zu tun)!
3) Solltet ihr das Vergnügen haben, dass eine charmante Frau mit euch Mittagessen gehen will, dann versetzt sie um nichts in der Welt! Das tut man nicht! Sonst verzieht sich der vormittägliche Sonnenschein ganz ganz schnell.“

Wenn man nach diesen Grundsätzen lebt, dann passiert einem nicht so schnell was. Falls man aber zb gegen Punkt 3) verstößt, ist man für 48 Stunden ein ganz schlechter Mensch und sollte sich schnellstens entschuldigen
(in diesem Sinne, entschuldige liebe B.! (korrekter Name der Redaktion (= Autor) bekannt).
Dies wollte ich mitteilen....


So jetzt wird es Zeit nach meiner Winterdecke zu suchen, denn Kiev wird umarmt von einer kalten Nacht meint

Gert.


PS: In diesem Schreiben kommt zwei Mal das Wort „österreichische“ und ein Mal das Wort „österreichischen“ vor. Es könnte sein, dass dies, für die die mich nicht kennen, als Hinweis gedacht ist, um zu erfahren, wo ich letztes Wochenende war!

Sonntag, 2. September 2007

Obwohl es heute in der Früh, nach einem kurzen Blick vom Balkon, genau so ausgesehen hat -



sich also die Leute schon anstellten, um in meine Wohnung einzubrechen, entschied ich mich zu einem kleinen Spaziergang Richtung Tarasa Shevchenko Boulevard und der Universität zu unternehmen, nicht ohne natürlich den wartendenden Personen vorher eine Liste zu überreichen, welche Sachen ich in letzter Zeit neu eingekauft habe und wo sich diese befinden.

Heute Vormittag war es noch schön doch langsam zieht es zu und in der Füh ist es recht frisch. Schrieb ich letzte Woche noch vom Hochsommer, so wird es jetzt langsam Herbst und die Temperaturen sind um 10 Grad zurückgegangen!

Es ist aber noch immer sehr schön hier in Kiev, wie man an diesen Bildern sieht.



Der Tarasa Shevchenko Boulevard bildet eine der größten Straßen, die vom Zentrum Kiev in die Außenbezirke Richtung Westen führen, ist dreispurig stadtein- und auswärts und in der Mitte befindet sich eine sehr schöne Allee.
In der Nähe der U-Bahnstation Universität befindet sich auch die österreichische Botschaft,



in der ich auch schon zweimal war um meine Essensmarken einzulösen, denn auf der Rückseite der Marken steht, dass diese nur auf österreichischen Staatsgebiet gelten. „Und wo ist jetzt das Problem?“, fragte ich den Portier als ich nicht und nicht zu meinem Wienerschnitzel kam. Die Begeisterung von seiner Seite aus war enden wollend.

Ich versuch es nächste Woche wieder, wenn ich Zeit habe! Jetzt soll es auch ernst werden mit meinem Russisch Kurs. Ich war schon in einer Sprachschule, doch die haben mich vertröstet auf Ende August, weil da die Lehrer ihren Urlaub beenden. Eine Telephonnumer, wo ich mich melden soll, habe ich auch bekommen aber immer wenn ich diese Nummer wähle, hebt eine betagte Mammuschka ab. Ich rief sie ungefähr fünf Mal an und fragte nach dem Namen von der Person, die ich anrufen sollte aber nichts passierte. Also ließ ich es sein. Bei einer anderen Sprachschule hätte ich mich letzten Freitag melden sollen aber das habe ich natürlich vergessen. So wird es Zeit diese Woche meinen Talon auszuspielen, den ich von einer zukünftigen Arbeitskollegin bekommen habe. Eine Bekannte von ihr unterrichtet Russisch im Rahmen von Privatstunden (eigentlich eineinhalb Stunden). So wie ich das verstanden habe, spricht diese Lehrerin besser Italienisch als Englisch und da ich Italienisch spreche ist das nicht so ein Problem. Plan ist also: Ein Österreicher lernt Russisch in Kiev von einer Ukrainerin und das auf Italienisch! Noch Fragen? Über all das dachte ich nach, als ich einer orthodoxen Messe beiwohnte und zwar in eben dieser schönen Kirche... (ich glaube zu wissen, dass es sich bei dieser Kirche um eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats handelt.



Gibt es eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats, so vermutet der Stammmleser richtig, dass es auch eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Kiever Patriarchats gibt. Seit der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine vor 16 Jahren streiten sich diese beiden Gruppierung um die Vorherrschaft in der Ukraine und um Immobilien. Zwischen diesen beiden Gruppen gibt es noch die Ukrainisch-Autonome (autokephale) Kirche, die Ukrainisch-Katholische Kirche und die Römisch-Katholische Kirche)

.... wo mir alle paar Minuten jemand auf meine Schulter klopfte, mit dem Hinweis mich nach vorne zu bewegen, bis ich nach einer gewissen Zeit draufkam, dass ich mich in der Schlange zum Beichten befand und da fing ich zu überlegen an, was ich in den letzten 10 Jahren so alles gemacht habe.....

Gert