Donnerstag, 27. März 2008

Wenn man ein paar Tage....

.....in Österreich verbringt um Ostereier zu suchen, die der Osterhase versteckt hat (es war mir ein Volksfest Ukrainern zu erklären was der Osterhase ist und was er so macht.....) kommt man auch in den unglaublichen Genuss sich von lokalen Medien darüber informieren zu lassen, was die erst vor einem Jahr gewählte österreichische Bundesregierung für ein Kasperltheater in den letzten Wochen aufführte oder besser noch immer aufführt. Der positive Hintergrund für mich ist, dass ich mich nicht mehr so oft für ukrainische politische Gegebenheiten rechtfertigen muss, da man jetzt beginnt vor der eigenen Türe zu kehren aber sei's drum.

Information ist wichtig. So zB ist es auch mehr oder weniger wichtig, sich von der Ukraine via Internet aus über das gestrige freundschaftliche Länderspiel Oesterreich - Niederlande zu informieren, wo die Heimmannschaft das Unmögliche möglich machte, einen 3:0 Vorsprung in eine 3:4 Niederlage zu verwandeln. Herzliche Gratulation meine ich und alles Gute für die EM.

Auf eben dieser Internetseite (Seite des öst. Rundfunks, noch Fragen....) entdeckte ich zufällig auch in einem Bundesländerbeitrag noch folgenden Artikel über ein Thema, das ich eigentlich aussparen wollte aber was soll's!

Über 20 Jahre nach Tschernobyl!

Zahl der Schilddrüsenerkrankungen nimmt zu
Schilddrüsenkrebs und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse nehmen immer mehr zu:
In den letzten Jahren verdoppelte sich etwa die Zahl der Krebserkrankungen an dem empfindlichen Organ.
Ein Grund dafür sind die Nachwirkungen von Tschernobyl.

Folgender Grund (vermutet man):

Radioaktives Jod durch Tschernobyl
Einerseits erkenne man Karzinome heute früher, andererseits sei bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 radioaktives Jod zu uns gelangt, so Wolf (Anm.: Schilddrüsenspezialist eines Landeskrankenhauses): "Die Personen, die damals Kinder waren, etwa fünf bis zehn Jahre alt, im Freien waren, sind leider mit diesem radioaktiven Jod in Kontakt bekommen, und es hat sich erwiesen, dass diese Personen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr vermehrt an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind."


Komischerweise passierte das nur in einem österreichischen Bundesland.....ich komme aus einem anderen und ich kann mich noch gut erinnern, wie man nervös beim ersten Regentropfen Ende April 1986 herumlief um die Fenster zu schließen und die große Schulterklopferei begann, wie froh man doch sei, dass man Mitte der 70er Jahre ein (schon fertig gebautes und bezahltes) Atomkraftwerk in Österreich mittels Volksabstimmung ablehnte. Kurze Zeit vor dem Reaktorunglück besetzte man auch eine Auenlandschaft außerhalb Wiens um zu verhindern, dass man in dieser Gegend Wasserkraftwerke baut und ein späterer Mitbegründer der "Grünen" in Österreich setzte sich ein Hirschgeweih auf und gröhlte herum (nobelpreisverdaechtig).

Was habe wir alles daraus gelernt? Richtig, der Strom kommt aus der Steckdose!!!
Und weiter? Ach ja, Österreich kauft auch Strom aus dem Ausland ein!!
Und was noch? Und in diesem eingekauften Strom ist auch Atomstrom dabei und man tut sich schwer das Gegenteil zu beweisen!

Tschernobyl hin oder her, es gibt wesentlich angenehmere Dinge, die mit den 80er Jahren in Verbindung zu bringen sind (so zB heiratet Prinz Charles seine Lady Di (oder war das der eigentliche SuperGAU?)) aber wie schon einmal erwähnt, wir halten uns an Falco und sagen, wer sich an die 80er Jahre erinnern kann, hat sie nicht erlebt.

Ich behaupte, dass ich eigentlich nie daran denke, dass Kiev südlich von Tschernobyl liegt. Was soll ich denn sagen, wenn ich am Markt einkaufe oder essen gehe? Soll ich da immer Fragen:"Fräulein, das Gemüse kommt doch nicht etwa 80 Kilometer nördlich von Kiev"?

Ich halte mich lieber an folgende Anfrage meint

Gert

Frage an Radio Eriwan: "Darf ich jetzt wieder Äpfel aus Tschernobyl essen?" Antwort: "Im Prinzip ja. Aber die Kerne müssen Sie danach in einem Bleifass vergraben."

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