Mittwoch, 21. Mai 2008

So, wo waren wir....

...ach ja:

1.) Kiever Bürgermeisterwahlen (ja wer kann denn das sein...) am kommenden Sonntag!

Im März 2006 fanden die letzten Bürgermeisterwahlen hier in dieser schönen (fast schon hochsommerlichen, was Sonne und Bekleidung ausmacht...) Stadt und seitdem ist Leonid Tschernowezki der Oberindianer hier, der den Ruf hat ein bisschen teuer zu sein, seine Funktion ausnützend sich bereichert zu haben, Grundstücke in Naturschutzgebieten (ja so etwas gibt es auch hier.... (und nicht nur das 90 Kilometer nördlich von Kiev sich befindende, wo man nur sehr schwer reinkommt) als Bauland umgewidmet zu haben und überhaupt soll die Vergabe von Immobilien (und da tut man sich auch mal gern eine Schlägerei mit dem Innenminister an...) sehr suspekt abgelaufen sein (oh mein Gott, ich kann es nicht glauben, das hör ich zum ersten Mal, für mich bricht eine Welt zusammen, doch nicht hier.....). Grundstücke sind ganz ein heißes Thema in Kiev, da weiß man oft nie wer was wann wie bekommt, sehr suspekt, zB stellen sie sich vor, ein großes schwedisches Möbelunternehmen (ich erwähne keinen Namen, da ich mit diesem Unternehmen keinen Werbevertrag habe) versucht seit Jahren schon in Kiev einen Standort zu bekommen.....so geht es vielen "westeuropäischen" Großunternehmen. Ja ja, das hat so seine besonderen Gründe...

Sei´s drum denkt sich in solch einem Fall Frau Julia Timoschenko nicht und kündigte als eines ihrer Wahlversprechen vom letzten Frühherbst an, sich gegen solche Gemeinheiten vorzugehen.
Gesagt, Wahl gewonnen und im März eben dieses Versprechen umgesetzt und mit Unterstützung des Herrn Präsidenten Juschtschenko wurde Herr (so viel Zeit muss sein) Bürgermeister Tschernowezki seines Amtes enthoben und die Durchführung vorgezogener Neuwahlen (wobei man noch immer nicht genau weiß, ob man eben diese so einfach hätte beschließen können aber da Tschernowezki dem zustimmte fragt jetzt niemand mehr warum, wobei die Warumfrage generell....lassen wir das....) wurde beschlossen.

So wird also nächsten Sonntag gewählt und Leonid Tschernowezki läßt sich den Spaß nicht nehmen noch einmal zu kandidieren. Die anderen Kandidaten sollen mein ewiges Geheimnis bleiben. Halt, einen werden sie vielleicht noch kennen, Herrn Vitali Klitschko



(soll früher Boxer gewesen sein, der bis zu seinem 15. Lebensjahr alle Kämpfe gegen seinen, um 5 Jahre jüngeren, Bruder durch KO gewann, mehr weiß man eigentlich nicht...) der zum zweiten Mal an der Wahl zum Kiever Bürgermeister teilnimmt. Jetzt, so scheint es will er es wissen, versucht er mit aller Kraft Stimmen damit zu gewinnen indem er den 24stündigen U-Bahnbetrieb für Kiev erreichen will. Das heißt, ich kann vielleicht auch bald in der Nacht zugfahren und da ich eigentlich aus einer Stadt komme wo man das weder ober noch unterirdisch machen kann, ich mein...ich würde ihn wählen.....nicht nur deswegen da ja er als ehemaliger Boxer gegen welchen Minister auch immer mehr Chancen hätte.

Kiev wird schon seit Wochen uebersäht von Werbungen, Parteireklamen,



Leute die stundenlang mit einer Fahne (ausnahmsweise eine solche die man sieht...) auf Straßen für ein paar Gryvnia stehen,



Leute die stundenlang für ein paar Gryvnia mehr in solchen schmucken Unterkünften Wähler gewinnen wollen



(wobei Wähler gewinnen wollen ja übertrieben ist, würde eine andere Partei auch nur einen Kopeken mehr zahlen für solche Aufgaben, so wechseln die vom orangen Häuschen in ein blaues.....so schnell dreht sich nicht einmal ein Wetterhahn....).

Wobei warum die Sorge, wenn man einem Artikel der Zeitung "Korrespondent" glauben schenken darf dann geht's doch um ganz was anderes:

Wählerstimmenkauf in Kiew?

Der Wert einer Stimme bei den Wahlen zum Bürgermeister der Stadt Kiew beträgt, den Angaben des Gorschenina-Institutes nach, bis zu 100$.

In der Mitteilung des Institutes, welche am Dienstag verbreitet wurde, heißt es, dass die Mehrheit der Wahlstäbe zum direkten Kauf von Wählerstimmen im Laufe der Vorwahlkampagne in Kiew übergegangen sind.
Das Gorschenina-Institut führte eine telefonische Befragung in Kiew mit dem Ziel durch herauszufinden, wer von den Teilnehmern an der Vorwahlkampagne in der Hauptstadt den Kiewern Geld für ein entsprechendes Kreuzchen auf den Wahlscheinen anbietet. Im Ergebnis der Umfrage stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Wahlstäbe zum direkten Kauf von Wählern übergegangen ist.

“Das bedeutet, dass zum heutigen Tage in Kiew keine Rede vom Wettbewerb der politischen Programme oder der Persönlichkeiten sein kann. Zum heutigen Zeitpunkt ist der Kiewer Wahlkampf ausschließlich zum Kampf der Technologien beim direkten Kauf der Wählerstimmen verkommen.”, erklärte der Direktor des Institutes Kost Bondarenko.
Er fügte weiter hinzu: “Dabei werden denken sich alle neue Methoden aus, so dass im Vergleich das Vorbild der Technologie Tschernowezkijs (der amtierende Haupstadtbürgermeister Leonid Tschernowezkij) von 2006 wie ein Kindergarten wirkt.”
“Von welchen demokratischen Wahlen und welcher europäischen Ukraine ist hier die Rede?”, resümierte der Experte.
Wie bereits mitgeteilt wurde, erklärte der Block Witalij Klitscho, dass die Kiewer Wahlkommission in einigen Wahlkreisen bis zu 52 Hochhäuser nicht in die Wählerlisten aufgenommen hat.

Gestern verkündete die Co-Vorsitzende der Fraktion des Blockes Leonid Tschernowezkij im Kiewer Stadtrat, Alla Schlapak, dass die Struktur der Vertretung der politischen Kräfte in der Leitung und in den Listen der Teilnehmer der Wahlkommission die Voraussetzung für Fälschungen oder die Sabotage der Wahlen am 25. Mai in Kiew schafft.


Oh mein Gott, ich kann es nicht glauben, das hör ich zum ersten Mal, für mich bricht eine Welt zusammen, doch nicht hier meint

Gert

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