Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ich werde seit Tagen....

....das Gefuehl nicht los, dass irgendwo ueber meinem Kopf, an einem Zwirnfaden haengend, sich ein Monthy Phython 16 Tonnen Gewicht befindet, das nur darauf wartet herunter zu fallen. Waehrend ich also, "Gert guck die Luft" maeszig (um zu sehen was ueber meinem Kopf so los ist....immer noch besser als zu sehen was in meinem Kopf so passiert und daruber sind wir uns alle einig....) durch die Stadt spaziere und des Weiteren die lustige Zeit des Kiever Winterwetters






beginnt und da die Gehsteigraeumung noch in manchen Stadteilen (auszerhalb des Zentrums) als aeuszerst uncool gilt und bei meinen altersbedingten morschen Knochen ein Sturz ja gleich einem "Rettungsruf" gleichkommt kam mir der Gedanke (da die Versicherung meines Heimatlandes das schoene Land Ukraine nicht mit einschlieszt), dass ich mich privat versichern lasse nachdem ich schon seitdem ich hier bin eigentlich ohne Versicherungsschutz herumlaufe. Ja ich werde alt, ich werde feig!

Es ist ja hier nicht so, dass, wenn man auf der Strasze (oder Gehsteig) zusammengefuehrt wird, niemand auftaucht und einen rettet nur gibt es da doch einige Unterschiede von wem und wie gut. Deshalb gibt es wie ueberall sonst auch die Moeglichkeit ein solches Angebot wesentlich zu verbessern, naemlich in Form einer Zusatzversicherung.

Versicherung, dies klingt zwar einfach, ist es auf der anderen Seite aber nicht (was ist schon einfach in der Ukraine....).

Fast alle Versicherungsanstalten akzeptieren naemlich keine Individualpersonen als Versicherungsnehmer. Sehr gern gesehen wird naemlich nur der Umstand, dass zB ein ukrainischer Arbeitgeber in der Versicherungsgesellschaft auftaucht und sagt:"Ich will fuer meine 100 Angestellten ein Versicherungspaket bei Ihnen abschlieszen, wie geht das?" (und das muss schon ein sehr sehr netter Arbeitgeber sein...).

Wenn man das grosze Glueck hat bei einer Gesellschaft zu arbeiten, die das fuer ihre Angestellten (noch) nicht macht dann kann man jeden Abend beten, dass man gesund wieder nach Hause kommt oder man faengt an zu telephonieren, zu telephonieren und ach ja, zu telephonieren, wie man den Versicherungsschutz doch erreichen koennte.

Und wenn man Glueck hat und man Gesellschaften findet, die einen als Privaten nehmen wuerden beginnt folgendes Spiel:

Wenn man sachte nachfragt: "Koennen Sie mir bitte eine Uebersicht ueber ihre Leistung und die Versicherungspraemie per Email zuschicken" hoert man, dass das nicht so leicht geht, denn man mueszte zuerst zur Versicherungsgesellschaft kommen um dort eine Gesundheitstest zu machen und erst danach schreibt man die Praemie fest.

"Wie lange wird das dauern“?
„Das haengt davon ab wie der Test verlaeuft!“

"Ich will aber diesen Kosmonautentest nicht machen, mir fehlt die Zeit dafuer!"
„Ja dann auf Wiedersehen.“

Oder:

"Hoeren Sie, ich habe mir Ihr Angebot durchgeschaut, ich brauche keine Massage (zumal es nicht der Form der Massage entspricht, die ich meine), Akkupunktur, Grippeimpfung, Injektionen, usw.....nein ich will nur dass mich ein Krankenwagen irgendwo verletzt aufklaubt oder mit irgendeinem Bruch von zu Hause abholt und in ein Krankenhaus bringt und ich dort erstversorgt bzw stationaer behandelt werde und das war es schon".
„Dies bereitet der Staat ja auch vor und wenn sie mehr wollen.....nein so leicht geht das nicht“.

Dass der Staat dem Buerger so ein mehr oder weniger Service zur Verfuegung stellt stimmt schon nur ist dieser Umstand in der Ukraine (wie so vieles) mit Geld verbunden, dh wird man abgeholt musz man dafuer zahlen, man bekommt bessere Medikamente auch nur gegen Bezahlung, usw, usw....

Eine Gesellschaft habe ich gefunden, die meinen Vorstellungen halbwegs nahe kommt;

Und jetzt kommts: EUR 420.- wuerde mich dies fuer ein Jahr kosten, dafuer, dass ich nicht irgendwann mal nach einem etwaigen Unfall sondern gleich abgeholt werde (zumindest hoffe ich am gleichen Tag, es ist nicht so wie sie es kennen, dass ein paar Minuten nach dem Anruf ein Wagen auftaucht, da koennen Stunden vergehen.....) nicht in irgendein Kranhenhaus komme sondern in ein Krankenhaus wo ich hoffentlich gleich nach meiner Ankunft (und hoffentlich nicht erst am naechsten Tag) drankomme.

Das ist viel Geld, gehoert aber noch immer zu den guenstigsten Angeboten; von den Leuten die ich hier in Kiev kenne ist praktisch niemand privat versichert; ein kleiner Teil ueber den Arbeitgeber, der groeszte Teil jedoch gar nicht.
Dies waren also meine Gedanken (ja, ab und zu denke ich auch...) waehrend ich mir ueberlegte mir den Spitznamen „Die Hard“ zuzulegen meint

Gert

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