Samstag, 13. Dezember 2008

Man braucht mir nicht zu sagen....

...........dass bald Weihnachten gefeiert wird denn jedes Jahr um diese Zeit wird es ganz anders in meinem Herzen wenn ich die festlichen Dekorationen sehe, die symphatisch eisglatten Gehsteige, den Tannenbaum am Maidanplatz ja dann (und speziell dann) faellt mir ein, dass in dieser vermeintlich besinnlichen Zeit, in der man hier Gott sei Dank von den Top 10 Weihnachtsliedern die man sonst in der Adventszeit ueberall auf der Welt hoert verschont wird (man sieht, die Ukraine hat auch ihre guten Seiten), ich doch noch etwas zu erledigen habe was ich auf keinen Fall vergessen darf.
Richtig: genau in dieser Zeit, ja in ein und derselben Woche laeuft meine Arbeits bzw meine Aufenthaltsbewilligung ab und als Zugabe noch mein Mietvertrag.

Waere das Besorgen eines dieser Dokumente nicht schon Aufgabe genug so hat das Aufeinandertreffen aller drei Dokumente (ich sage auch:"Meeting of the Spirits" dazu) fuer mich denselben Effekt wie wenn allen Planeten in einer Reihe zur Sonne stehen wuerden und da ich gescheiterweise mir im letzten Jahr nicht genau aufgeschrieben habe welche Dokumente man in den diversen Behoerden abzugeben hat habe ich jetzt den Spasz (was aber gleichzeitig nicht bedeutet, dass ich mir heuer Notizen mache, die Spannung muss aufrecht erhalten bleiben).

Der erste Sieg ist mir gewiss, die Arbeitsbewilligung scheint so gut wie sicher und dies in einer fulminanten Rekordzeit (und dies ganz ohne Nachhilfe).

Richtig lustig wird es aber jetzt mit der Aufenthaltsbewilligung die in meinem schoenen Pass mittels des OBIR Stempels nachgewiesen wird. Letztes Jahr wurde es mir leicht gemacht, da kam eine Mitarbeiterin dieser Institution zu mir, ich gab alle Dokumente ab und drei Tage spaeter bekam ich Pass mit Stempel zurueck nur heuer scheitere ich anscheinend an den neuen Auslegungen der OBIR Leute. Kein Mensch wuerde zu mir kommen, keine Dokumente seien abzugeben, sondern man mueszte bei Ihnen auftauchen, einen Antrag ausfuellen und dann wird im Laufe der naechstfolgenden 10 Tage darueber entschieden ob und ueberhaupt und in der Zwischenzeit: "nichts genaues weisz man nicht". Waehrend ich mir zu dieser frohen Nachricht selbst gratuliere scheint mir der Mietvertrag momentan die geringste Sorge denn der wird wohl erstmal stillschweigend verlaengert und dann schriftlich erneuert werden; eine neue Klausel wuerde ich aber fuer das naechste Jahr doch reinschreiben wie zB "beste aller Vermieterinnen, bitte sagen Sie mir warum diese Einrichtungen an den Waenden (die ueberall auf der Welt als Heizkoerper bekannt sind) auch in Ihrer Wohnung aufzufinden sind wenn sie im Winter doch nur kalt bleiben?".

Ich kann nur froh sein, dass es hier im Raum Kiev noch nicht richtig kalt ist aber das kommt noch....(bei manchen meiner Bekannten ist es noch schlimmer, das schraubt man nicht nur die Leistung der Heizung herunter sondern bekommt auch momentan kein warmes Wasser....das haertet ab meine ich...). Geruechtenzufolge hat das Haus in dem ich wohne Schulden bei der Haeuserverwaltungsstelle (fuer den Bezirk in dem ich wohne) "Check", da angeblich viele Parteien ihre Stromrechnungen nicht bezahlt haben (so geschehen auch auf hoeherer Ebene zwischen Ukraine und Russland) und da wird (weil man angeblich das nicht anders einstellen kann) die Leistung fuer das gesamte Haus runtergeschraubt.

Man kann aber auch folgendes lesen:

Freitag, 12.12.2008
Teile von Kiew seit gestern ohne Warmwasser
Kiewenergo hat gestern begonnen das linke Dneprufer und Teile des rechten von der Wärmeversorgung abzutrennen. Schritt für Schritt werden nun zwei Heizkraftwerke auf Null heruntergefahren. Das Unternehmen begründet dies mit verringerten Gaslieferungen aufgrund der Schulden von Kiewenergo in Höhe von 347 Mio. Grywnja (ca. 34,7 Mio. Euro; bei den Nachrichten von “Inter” waren es über 500 Mio. Grywnja – ca 50 Mio. Euro, beiKorrespondent.net mehr als 700 Mio. Grywnja – ca. 70 Mio. Euro) gegenüber der Tochter von “Naftogas Ukrainy”, die sich aufgrund der fehlenden Überweisungen aus dem Budget der Stadtergeben haben. Ukrainische Kommunen sind per Gesetz dazu verpflichtet die Differenz zwischen realen Kosten und festgesetzten Preisen auszugleichen.
Dies führte heute zu Reaktionen von Seiten der Regierungschefin, die behauptete seit zwei Tagen kein Gas zu haben und den Bürgern Kiews empfahl einen besseren Bürgermeister zu wählen. Präsident Juschtschenko forderte eine baldige Lösung des Problems und empfahl die Schulden notfalls mit neuen Krediten zu tilgen. Tschernowezkij wies gleichzeitig jegliche Schuld von sich und erklärte heute in seiner wöchentlichen Livesendung (“Stunde des Bürgermeisters”) beim Kiewer Stadtsender, dass die Verringerung der Gaslieferungen eine politische Entscheidung ist, um ihn zu beseitigen. Gleichzeitig konnte er den Beschluss des Kiewer Schiedsgerichts präsentieren, demnach es “Naftogas Ukrainy” und deren Töchtern verboten ist, die Gaslieferungen für die hauptstädtische Wärmeversorgung zu reduzieren. Beim Nachrichtensender “24” behauptete er mit “reinem Gewissen”, dass “die Stadt Kiew ‘Naftogas Ukrainy’ keine Kopeke schuldet”.
Der Pressesprecher von “Naftogas Ukrainy”, Wladimir Trikolitsch, hingegen empfahl Kiewenergo auf einer Pressekonferenz (Nachrichtensender 24) von Gas auf Kohle oder Masut umzustellen. Niemand zwinge Kiewenergo zur Nutzung von Gas. “Naftogas Ukrainy” ist, seinen Worten nach, nicht dazu verpflichtet, Gas gratis abzugeben.
Nachfolgend schaltete sich noch die Kiewer Staatsanwaltschaft in die Angelegenheit ein, da die Abschaltung der Wärmeversorgung gegen das Gesetz “Zur Wärmeversorgung” verstößt. Sie ordnete nach Überprüfung des Vorganges “Kiewgas” sofort an, die Gasversorgung wieder herzustellen.


Wenn es sogar der Julia Timoschenko zu kalt wird dann reichts wirklich meint

Gert

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