Sonntag, 7. Oktober 2007

„Plätscher, Plitscher, Feder....“

Nach dem jetzt nach knapp einer Woche alle Stimmen der ukrainischen Parlamentswahlen aus, bzw nachgezählt wurden und es so aussieht, dass in der Werchowna Rada (ukr. Parlamant, sie wissen das, sehr geehrter Stammleser und können jetzt vor ihren Freunden (falls sie welche haben...) kräftig damit angeben!) es zukünftig zu einer Koalition zwischen dem Block Julia Timoschenko und dem Bündnis „Unsere Ukraine“ kommen wird und eben Timoschenko wieder Ministerpräsidentin der Ukraine sein wird, gilt es sich wieder profaneren Dingen des alltäglichen Lebens zuzuwenden.

Über was haben sie sich die letzte Woche aufgeregt, lieber Stammleser? Ich habe mich letzte Woche über das ukrainische Kleingeld aufgeregt (Gert, Deine Probleme möchten wir haben....). Nein, wirklich! Das Münzgeld raubt einem den letzten Nerv, denn mit klein meine ich wirklich klein.


Aber sehen sie selbst:



Irgendwann hat sich jemand gedacht wir brauchen unbedingt 1,2,5,10,25,50 (oben die schöne Reihe von links nach rechts) Kopekenmünzen und zur Sicherheit und eine 1 Hrywnja Münze und die liegen dann irgendwo immer herum und man findet dann keine Verwendung für sie. Da gibt`s nur eine Lösung: wegschmeißen! (Natürlich nicht..... Stammleser aufgepasst: Ich geb das Kleingeld irgendeinem Bettler auf der Straße, ich habe ja ein großes Herz!)

Gert, warum hast Du so viele Münzen wie Dagobert Duck, höre ich jetzt den wissbegierigen Stammleser fragen und auf diese Frage antworte ich gern. Dies Vermögen hat mit meinem hier fleißig ausgeübten Zweitberuf zu tun, der eines Straßenmusikanten und da bekommt man halt viel Kleingeld, gezwungenermaßen. Diese dumme Kleingeldgeberei habe ich von Anfang an angeprangert und auch meine Zuseher mit einem Schild darauf aufmerksam gemacht:„Nehme nur Geldscheine an, Münzgeld werfe ich ihnen nach!“ aber auch das half nichts und immer und immer wieder kamen diese Münzen (wenn auch nicht immer viele).

Ich muss zugeben, der Erfolg meiner Musik hält sich in Grenzen und der Applaus ist meistens enden wollend aber der Spaß an der Freude stimmt mich immer noch mutig. Sogar so mutig, dass ich für gestern eine großes Abschlusskonzert in der Khreschatyk ankündigte, denn es wird langsam kalt und Leute in meinem Alter sollten aufpassen, denn jeder Huster wird bald eine schwere Verkühlung.

Doch dieses Bild am Bessarabs`ka Platz stimmte mich schon missmutig.



Sogar das Kiever Theaterhaus (es gibt aber natürlich noch viele andere hier ...) schien ein Gegenprogramm machen zu wollen.



Und von der Oper ganz zu schweigen.



Was von mir nicht bedacht wurde, ist, dass gerade an diesem Wochenende in Kiev die „Woche der Melodien“ ausgerufen wurde und die wohl, bei den Leuten, die auf der Khreschatyk spazieren gehen würden, mehr Begeisterung hervorrufen würde, als meine ins Russische übersetzten Wolf Biermann Lieder (das war meine letzte Russisch Hausaufgabe).

Wenigstens bei meiner Vorgruppe waren noch ein paar Zuschauer.



Doch auch das endete schnell, als auf der Hauptbühne (siehe oben beim Bessarabs`ka Platz) die Miss Ukraine angekündigt wurde, die aber dann doch nicht auftauchte (ich kann es bezeugen, denn ich wartete bis zwei Uhr Früh!), was der Begeisterung aber keinen Abbruch verlieh.

So schließe ich meinen Gitarrenkoffer bis zum nächsten Frühjahr denn es wird Zeit, neue Ideen zu sammeln (ich denke daran, Hermann van Veen Lieder ins Russische zu übersetzen; aber was heißt bloß „Plätscher, Plitscher, Feder....“?) meint

Gert

2 Kommentare:

dirk hat gesagt…

Hallo
versuche jetzt zum 2200mal einen Komenentar zu Papier zubringen bloedes russiches Computer!
Habe eine Frage kenne fast alle Muenzen auf dem Foto nur die aus Kupfer nicht was soll dass sein?
gruss Dirk

gert hat gesagt…

Hallo Dirk! Die aus Kupfer? Du meinst die 10, 25, 50 Kopekenmuenzen und die 1 Hryvnia Muenze.
Liebe Grueße,
Gert