Donnerstag, 18. Oktober 2007

Tag der offenen Tür bei Gert Teil 7 oder "Wußten sie, dass in ukrainischen Polizeibehörden am Abend im Stiegenhaus kein Licht brennt?"

An alle die dachten meine Erlebnisse mit der ukrainischen Polizei sind vorbei:

Für Neueinsteiger unter den Stammlesern: Bei mir wurde Mitte August 2007 eingebrochen und nachdem Scotland Yard keine Zeit hatte, wurde der Fall von den ukrainischen Behörden übernommen, die auch dann bald den Großteil meiner Sachen wiederfanden. Wie gesagt fanden sie den Großteil meiner Sachen, ein bisschen fehlte noch und deswegen rief mich letzte Woche meine Apartmentagentur an, dass ich noch einmal zur Polizeiinspektion Kiev fahren sollte, da wieder was aufgetaucht sei und es würde auch zu einer Gegenüberstellung kommen. Gegenüberstellung dachte ich! Oh wie fein, dass ich endlich den Herren kennenlernen würde, der scheinbar in meiner Wohnung ein paar Sachen gesucht, gefunden und mitgenommen hat.
"Scheinbar" deswegen, da noch die Unschuldsvermutung gilt. Und in welchem Land, wenn nicht in der Ukraine wird die Unschuldsvermutung ganz groß geschrieben.....

Begleitet wurde ich gestern wieder von Vladimir, der nicht, wie von mir behauptet, der Wohnungseigentümer ist sondern scheinbar nur für diesen arbeitet. Sein Englisch wurde in den letzten Wochen nicht besser, jedoch legte er sich einen kleinen Palm - Übersetzungscomputer aber der Applaus war enden wollend. Wir fuhren am Abend mit seinem Auto hin (Vladimir wies mich wieder darauf hin, mich bitte nicht anzugurten und außerdem war es im Auto aber so was von dunkel, dass ich erst nach ein paar hundert Meter drauf kam, dass auf dem Rücksitz eine Frau saß ("Düstere Legenden" in Kiev..), aber er fuhr mich hin und das war sehr nett), da ich tagsüber keine Zeit hatte und nachdem er die letzten 100 Meter zur Polizeistation auf dem Gehsteig gefahren ist (keine Sorge, dies ist hier ein gängiger Brauch), eine alte Frau an den Gehsteigrand drängte (das viellleicht auch...) fanden wir auch gleich einen Parkplatz und gingen in die Polzeiinspektion.

Kurz gesagt, zu einer Gegenüberstellung mit dem vermeintlichen Einbrecher (wieder Unschuldsvermutung, super! Oder?) kam es nicht und deswegen waren auch meine Vorstellungen an welchem Baum in Kiev ich wohl hängen werde, wenn ich sagen würde:" Ja, ich habe den Mann am besagten Tag im August im Stiegenhaus oder vor dem Haus gesehen!" vollkommen unbegründet (unbegründet ja aber die 11.243 grauen Haare mehr am Hinterkopf und die 10.983 grauen Haare mehr auf der rechten Seite - frei nach "Ich zähle täglich meine Sorgen!" (und wer jetzt fragt, wie zählt Gert seine grauen Haare am Hinterkopf, der ist genau 2 Schritte von einer wunderbaren...... lassen wir das; wo war ich, die "flüsternde" Zeit (die Grönemeyer Textzeile ist hier wahrscheinlich nicht angebracht aber wer wenn nicht ich wird es wagen...) muss man sich nehmen.... ach ja: unbegründet....).

Zu meiner Überraschung bekam ich auch einen ganz kleinen Teil ("Kriegszins") meines Geldes zurück, das auch gestohlen wurde (zur Erinnerung, der Einbruch war Mitte August und jetzt schreiben Mitte Oktober aber immerhin.... ich habe gelernt in der Ukraine keine Fragen mehr zu stellen, fyi: die "Warum" - Frage stelle ich seit Jahren nicht mehr....).

Zu guter Letzt wurde von Polizistenseite verkündet, dass "die Zusammenarbeit mit der ukrainischen Polizei jetzt beendet sei". Es kann an meinem schlechten Russisch liegen oder an Vladimirs Englisch aber so ein Satz ist sicher gefallen. Der Mantel des Schweigens wird also darüber gelegt. Den Polizeipräsidenten traf ich nicht mehr und darüber ärgere ich mich gar nicht meint

Gert

2 Kommentare:

Barbara hat gesagt…

Lieber Gert,

das ist ja sensationell, dass CSI Kiev deine Kohle wiedergefunden hat - zumindest halt einen Teil!! Ich hoffe doch mit angemessener Verzinsung: 6-Monats-EURIBO + 150 BP??? ;o)
Weißt eh, von den Zinsen hast mir ja einen LV-Bag versprochen!! .... oder war es doch Schokolade??? Egal - bis bald!!!
Ganz liebe Grüsse aus der Heimat
von Barbara :-)

dirk hat gesagt…

Hallo Gert,
bin froh dass du dein Geld zurueck hasst haette aber nichts darauf gewettet!!!!
Das mit dem Buergersteig ist gar nichts bin letzte Woche wieder mal Kleinbus gefahren der Spasvogel von Fahrer entschied sich sich weil er wahrscheinlich nicht gern im Stau steht oder weil immer mal ins Fernsehn wollte die Fahrbahn des Gegenverkehrs zu nutzen zum Ueberholen was nicht weiter schlimm gewesen waere wenn man direkt wieder auf seine Fahrbahn gekonnt haette aber stand leider eine Mauer also fuhren cirka einen Kilometer auf der gegen Fahrbahn hupender Weise!

gruss Dirk