Donnerstag, 17. Januar 2008

Ein wunderschöner Winter

Es ist sowas von deprimierend hier in Kiev, ich glaube in den letzten vier Monaten schien vielleicht drei Mal die Sonne. Alles grau in grau die ganze Zeit, manchmal sogar die Miniröcke (positiv, denn nur da gefällt mir diese Farbe.....).

Nein wirklich, so kann es nicht weiter gehen.... zum Verzweifeln....der Wodka hilft auch nicht mehr....

Da fiel mir in den letzten Tagen ein Lied ein, das wahrscheinlich meine letzte Rettung sein wird:

Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen,
für Mama, für Papa und für mich!
Alle Kinder die großen und die kleinen,
haben Sehnsucht nach Sonne wie ich.

Wenn die Wolken, die grauen wieder weinen,
ja dann wein bestimmt auch ich.

Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen,
für Mama, für Papa und für mich!

Der Text stammt nicht von Peter Turrini, wie jetzt viele von den Stammlesern wahrscheinlich vermuten, sondern laut Treffer Nummer 1 bei Google von Conny Froboess (in die wir alle in den 60er Jahren verliebt waren) und wir alle wissen: das Internet lügt nicht!

Da ich nie bei den "Wiener Sängerknaben" war, traue ich mir nicht zu dieses schöne Lied zu singen sondern vielmehr pfeife ich die Melodie nur so vor mich hin.

"Was, Du pfeifst das Lied, Gert?", fragen sich jetzt die interessierten Stammleser, die mich seit 1. Jaenner 2008 duzen dürfen (naja, mal sehen wie lange ich das zulasse)
"Ja und genau das habe ich gerade geschrieben."
"Und wo?"
"Eigentlich überall wenn ich Lust dazu habe."

Aha, ich weiß worauf sie hinauswollen, auf den Aberglauben in der Ukraine. Aber woher wissen sie, dass man in geschlossenen Räumen (also praktisch eh nirgends) nicht pfeifen darf, weil das Unglück bringt. Bilden sie sich etwa ohne mein Zutun weiter.....betrügen sie mich etwa?

Sie können es sich nicht vorstellen was da loß war, als ich mir das erste Mal diese Untat erlaubte. Bei diesen stundenlangen ukrainischen Belehrungen, dass man das nicht tun soll, da wär sogar der Mutter Theresa die Hand ausgerutscht.

Des Weiteren wurde ich kurz danach darauf hingewiesen, mein Geld nicht herumliegen zu lassen (so zB ein paar Papierscheine oder Münzen), jedenfalls nicht auf einem Tisch. Meine Entgegnung darauf, dass das kein Unglück bringt sondern eben nur von einem dann schnurstracks (schoenes Wort und doch so selten gebraucht) gestohlen wird, wurde nicht anerkannt, weil alle Ukrainer ehrlich sind (genau....).

Dass man weiters nicht über die Türschwelle die Haende schütteln soll, habe ich irgendwann schon einmal gehört und dann kamen noch ungefähr tausend andere Sachen mehr.

"Bist du eigentlich abergläubisch Gert?" (hören sie auf jetzt Fragen zu stellen..!)
Nein, momentan nicht, vielleicht im Sommer; ich hab jetzt keine Zeit dafür denn ich muss schauen, wo ich in diesem schönen Land 10000 Watt Glühbirnen bekomme, damit wenigstens in meinem Apartment es heller wird. Ich könnte ja meine Vermieterin fragen oder ihren Vater. Am besten ich ruf in meinem Apartment an, einer von den beiden wird sicher abheben meint


Gert

1 Kommentar:

pippie hat gesagt…

Hallo Gert,
sind wir wirklich in der gleichen Stadt ? Kiew-Hauptstadt der Ukraine ? Ich weiß nicht, warum du deprimiert bist, aber am Wetter kann es nicht liegen. In den letzten 4 Monaten waren hier so viele schöne Sonnentage und allein im Januar schon mehr als 3 ;) Wenn du es nicht glaubst - schau mal hier ! http://community.webshots.com/user/pippie8
Ich hoffe, das bessert deine Laune ein wenig und verscheucht das "grau in grau" ! Auch von mir ein Liedtipp: "Lass die Sonne in dein Herz...."
LG