Mittwoch, 13. Mai 2009

So war es in den Medien im Dezember 2008 zu lesen....

..."Tschernowezkij: Solange ich lebe, wird das Lenindenkmal stehen bleiben....der Bürgermeister von Kiew, Leonid Tschernowezkij, versprach, dass, solange er lebe, das Lenindenkmal in Kiew stehen bleiben und Kiew schmücken wird. Dies verkündete er Live im Programm “Swoboda” bei Inter.
“So möchte es der Herrgott”, sagte Tschernowezkij.

“Doch ich kann auf dem Territorium Kiews nicht die Mörder ertragen, die vollständig im Blut stehen. Zu diesen Leuten gehört Kosior, der Todesurteile unterzeichnete und der Schuft Stalin, der, Gott sei dank, nicht auf dieser Welt und auch nicht in jener ist”, erklärte er.

“Dank Gott, kann ich davon reden, dass ich in einem Land leben, für das ich auf dem Majdan kämpfte. Obgleich der Majdan bereits nicht mehr dieser ist. Dort steht ein Monster, welches der Bürgermeister aufstellte – ich werde seinen Namen nicht nennen. Dort steht etwas in der Art von Erzengel Michail, aber tatsächlich sieht es dem Teufel ähnlich. Ich werde es in jedem Fall von dort entfernen”, sagte Tschernowezkij.

“Ich bin kategorisch dagegen, dass Denkmäler wie Handschuhe gewechselt werden. Im Gegenteil würde ich sie alle absolut stehenlassen und sie mir unter die Augen kommen lassen. Wir werden niemals zum Kommunismus zurückkehren. Zur Wurst für 2,20 und zum Wodka für 3,07 möchte ich sehr gern zurück. Ich habe damals sowohl Wodka getrunken als auch diese Wurst gegessen. Das waren die besten Jahre meines Lebens. Doch einen Weg zurück gibt es nicht. Wir werden so oder so in einem Land leben, welches besser wird, als im Kommunismus, aber nicht unter dieser Regierung”, zog der Bürgermeister von Kiew Bilanz. Wie mitgeteilt wurde, werden in nächster Zeit in Kiew zehn Denkmäler demontiert, darunter acht Lenindenkmäler.
Die Kiewer Stadtverwaltung traf die Entscheidung die Skulptur des Schutzherrn von Kiew, des Erzengels Michail, auf dem Platz der Unabhängigkeit auszutauschen und eventuell die Skulptur an einen anderen Platz zu verlegen."


Leonid Tschernowezkij ist seit dem Jahr 2006 Buergermeister (nach Aufnahme einer CD auch der singende Buergermeister genannt...aber das ist ja gerade modern...) der Stadt Kiev und wurde bei einer vorgezogenen Wahl im Jahr 2008 wiedergewaehlt.



Warum (fragt niemand...) weisz niemand denn ob der Korruptionsvorwuerfe gegen ihn und auch wegen seiner religioesen Gesinnung war man davon ausgegangen, dass er keine weitere Amtszeit mehr innehaben wird aber totgesagte leben laenger; doch darf man diese Situation aufgrund der ewigen Zerstrittenheit der anderen Parteien die Tschernowezkij in der Stadt Kiev stuerzen wollen nicht ueberbewerten. So also schaffte es der ehemalige Bankier wieder als Buergermeister wiedergewaehlt zu werden. Leonid Tschernowezkij ist fast taeglich in den Schlagzeilen und in den Medien vertreten. Sehr unsanft wird ihm unterstellt, dass er geistig nicht ganz auf der Hoehe sei wobei er bei seinen Versuchen das Gegenteil zu beweisen oft die Chancen fuer seine Gegener ungewollt wesentlich groeszer macht. Des Weiteren war Tschernowezkij Anfang 2008 stark in den Medien nach einem Handgemenge mit dem damaligen ukrainischen Innenminister (statt damalig koennte ich auch ehemalig schreiben; es handelte sich damals um Herrn Jurij Luzenko, der vor kurzem am Frankfurter Flughafen unangenehm auffiel....). Aber sei es wie es sei, er ist noch immer Buergermeister und nachdem ich Gast in dieser schoenen Stadt bin, mische ich mich da nicht ein.

Was Tschernowezkij erreichen will ist, dass das Denkmal des Stadtpatrons von Kiev " Erzengel Michael"



(umgangssprachlich auch als "Batmandenkmal" bezeichnet) am Kiever Maidanplatz entfernt wird und dass das Lenindenkmal am Kiever Bessarabskaplatz



weiter bestehen bleibt. Dies ist eines von vielen Lenindenkmaelern in der Ukraine; in Jalta steht eines und in Charkov auch noch wie man hier sehen kann:





Dieses Denkmal steht an einem der groeszten Plaetze Europas und an eben diesem wurde letzten Samstag, 9. Mai 2009 (9. Mai ist der "Tag des Sieges" (9. Mai deshalb weil an eben diesem Tag im Jahr 1945 die letzte Unterschrift zur bedingungslosen Kapitualtion Deutschlands durch das Oberkommando der Wehrmacht gesetzt wurde), ein Feiertag der 1965 in der Sowjetunion eingefuehrt wurde und als "Siegestag" ueber das faschistische Deutschland gilt. Treffenderweise strahlte an diesem Abend der ukrainische Fernsehsender "Nova" den russischen Kinohit aus dem Jahr 2008 "Hitler kaputt" aus; bitte sehen sie hier ein paar Ausschnitte....



...naja...) grosz gefeiert mit einem Konzert bekannter Kuenstler (nur fuer die Ukrainer, nicht fuer mich aber trotzdem war es halbwegs lustig) und einem obligaten riesengroszen Feuerwerk am Ende. Am naechsten Morgen erfolgte ein langer Spaziergang durch das nahezu elf Hektar grosze Parkgelaende und anderen Teilen im Zentrum der Stadt.


(es hat wie versprochen auch in Charkov geregnet)



Charkov, die zweitgroeszte Stadt in der Ukraine, war vorerst meine letzte Station in meiner Reise durch die Ukraine die, so hoffe ich, mich bald in andere Staedte und Ortschaften der Ukraine bringen wird meint

Gert

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