Mittwoch, 23. Januar 2008

Um der Wahrheit noch mehr gerecht zu werden.....

.....spazierte ich Sonntag Vormittag weiter zur ebenfalls besichtigungswürdigen St. Michaelskirche mit den goldenen Kuppeln, die ein Mönchskloster darstellt.







Ebenfalls im Mittelalter erbaut, ist sie dem Stadtheiligen von Kiew, überraschenderweise heißt der Michael, gewidmet, wurde aber, so wie die Sophienkathedrale, von den einfallenden Tartaren zerstört, im Barockstil wieder renoviert, dann aber ein paar Jahrhunderte später während der Sowjetzeit teilweise zerstört und schließlich im Jahr 2000 wieder aufgebaut und öffentlich zugänglich gemacht.

Es war gerade ein orthodoxer Gottesdienst im Gange, dem ich kurz beiwohnte. Nur diesmal ohne zu beichten meint

Gert

Montag, 21. Januar 2008

Um der Wahrheit gerecht zu werden......

gestern (haben sie nicht den Willi derderschlogn....), als ob mein Beschwerdeemail von letzter Woche, an eine (wetter-) entscheidende Stelle gelangt wäre, war ein sehr schöner Tag, der seinem Namen alle Ehre machte bzw am Vormittag war es so.

Mich der "senilen Bettflucht" ergebend, wachte ich schon zeitig in der Früh, gegen viertel nach acht, auf, viel zu früh für einen Sonntagmorgen - meistens schlafe ich mich bis 8.20 Uhr aus. Aber diesmal lohnte sich das frühe Aufstehen.

Getrieben von einem, durch die Sonnenstrahlen wieder erweckten Bewegungsdrang, unternahm ich auch gleich nach dem Frühstück einen ausgedehnten Spaziergang durch Kiev, den ich schon seit ein paar Wochen nicht mehr gemacht habe und gleich (um nicht zu sagen "schnurstracks") führte mich der Weg, durch den frisch verschneiten Tarasa Shevchenko - Park



(im Hintergrund, die im dezenten rot gehaltene Tarasa Shevchenko - Universität) pfeilgrad Richtung einer Sehenswürdigkeit die mir schon bei meinem ersten Kievbesuch überhaupt (knapp vor 10 Monaten) ins Auge gefalllen ist (doch ich habe überlebt).



Die Sophienkirche von Kiev mit ihrem Glockenturm.

So, jetzt: Geschichte muss sein! Also, Hefte herausnehmen und mitschreiben, passen sie auf!

Wie uns Wikpedia lehrt, zählt diese zum UNESCO Weltkulturerbe, deren Name sich von der Hagia Sophia herleitet. Erbaut Anfang des 11. Jhdts nach Christus, während der Regentschaft des Großfürsten Jaroslaw dem Weisen, wurde ihre spätere bedeutende Aufgabe dahin gerichtet, von der Weisheit des Christentums und der Macht der Kiever Rus (mittelalterlicher Großstaat mit eben Kiev als Zentrum) zu präsentieren. Dies wurde aber je beendet, mit dem Ende des erwähnten Reiches durch Einfälle der Mongolen und Tartaren, die auch in eine teilweise Zerstörung der Kirche führten.



Renoviert wurde sie wieder Jahrhunderte später, im Barockstil, konnte aber ihre alte Stärke nie zurückgewinnen, schon gar nicht in der Sowjetzeit.

Grotesk war auch die Situation nach dem Zerfall der Sowjetunion nach 1991, wo es zu Streitigkeiten zwischen den orthodoxen Kirchen verschiedener Patriachate über die Zugehörigkeit der Kathedrale kam; auch die ukrainsch katholische Kirche mischte sich ein. Der ukrainische Staat griff durch und schloss die Kirche für kirchliche Zwecke. Seitdem stellt sie ein Museum dar.



Übrigens, auf den Glockenturm da kann man über Treppen raufgelangen. Nicht so spannend, wie den Eiffelturm bis zur "deuxième étage" raufzusteigen aber es zahlt sich aus meint

Gert

Donnerstag, 17. Januar 2008

Ein wunderschöner Winter

Es ist sowas von deprimierend hier in Kiev, ich glaube in den letzten vier Monaten schien vielleicht drei Mal die Sonne. Alles grau in grau die ganze Zeit, manchmal sogar die Miniröcke (positiv, denn nur da gefällt mir diese Farbe.....).

Nein wirklich, so kann es nicht weiter gehen.... zum Verzweifeln....der Wodka hilft auch nicht mehr....

Da fiel mir in den letzten Tagen ein Lied ein, das wahrscheinlich meine letzte Rettung sein wird:

Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen,
für Mama, für Papa und für mich!
Alle Kinder die großen und die kleinen,
haben Sehnsucht nach Sonne wie ich.

Wenn die Wolken, die grauen wieder weinen,
ja dann wein bestimmt auch ich.

Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen,
für Mama, für Papa und für mich!

Der Text stammt nicht von Peter Turrini, wie jetzt viele von den Stammlesern wahrscheinlich vermuten, sondern laut Treffer Nummer 1 bei Google von Conny Froboess (in die wir alle in den 60er Jahren verliebt waren) und wir alle wissen: das Internet lügt nicht!

Da ich nie bei den "Wiener Sängerknaben" war, traue ich mir nicht zu dieses schöne Lied zu singen sondern vielmehr pfeife ich die Melodie nur so vor mich hin.

"Was, Du pfeifst das Lied, Gert?", fragen sich jetzt die interessierten Stammleser, die mich seit 1. Jaenner 2008 duzen dürfen (naja, mal sehen wie lange ich das zulasse)
"Ja und genau das habe ich gerade geschrieben."
"Und wo?"
"Eigentlich überall wenn ich Lust dazu habe."

Aha, ich weiß worauf sie hinauswollen, auf den Aberglauben in der Ukraine. Aber woher wissen sie, dass man in geschlossenen Räumen (also praktisch eh nirgends) nicht pfeifen darf, weil das Unglück bringt. Bilden sie sich etwa ohne mein Zutun weiter.....betrügen sie mich etwa?

Sie können es sich nicht vorstellen was da loß war, als ich mir das erste Mal diese Untat erlaubte. Bei diesen stundenlangen ukrainischen Belehrungen, dass man das nicht tun soll, da wär sogar der Mutter Theresa die Hand ausgerutscht.

Des Weiteren wurde ich kurz danach darauf hingewiesen, mein Geld nicht herumliegen zu lassen (so zB ein paar Papierscheine oder Münzen), jedenfalls nicht auf einem Tisch. Meine Entgegnung darauf, dass das kein Unglück bringt sondern eben nur von einem dann schnurstracks (schoenes Wort und doch so selten gebraucht) gestohlen wird, wurde nicht anerkannt, weil alle Ukrainer ehrlich sind (genau....).

Dass man weiters nicht über die Türschwelle die Haende schütteln soll, habe ich irgendwann schon einmal gehört und dann kamen noch ungefähr tausend andere Sachen mehr.

"Bist du eigentlich abergläubisch Gert?" (hören sie auf jetzt Fragen zu stellen..!)
Nein, momentan nicht, vielleicht im Sommer; ich hab jetzt keine Zeit dafür denn ich muss schauen, wo ich in diesem schönen Land 10000 Watt Glühbirnen bekomme, damit wenigstens in meinem Apartment es heller wird. Ich könnte ja meine Vermieterin fragen oder ihren Vater. Am besten ich ruf in meinem Apartment an, einer von den beiden wird sicher abheben meint


Gert

Freitag, 11. Januar 2008

Auch für 2008 gilt:

Wer Internet nutzen will, muss auch dafür bezahlen und da die Tradition in der Ukraine es genauso verlangt, ist das auch so hinzunehmen. Nur was nicht einzusehen war, ist, dass nach erfolgter Zahlung der Internetanbieter noch tagelang braucht um mein Internetkonto wieder zu aktivieren. Normalerweise funktioniert das ohne Probleme nur glaube ich, dass die alle noch vom Weihnachtsfest betrunken waren.

Dabei hat allein der Anfangsmonat dieses Jahres schon so viel zu bieten. Stellen Sie sich vor, die Spice Girls setzen ihre Welttournee in England fort und wer wenn nicht ich kann dies nicht erwarten (der Stammleser wahrscheinlich auch nicht) und will natürlich Konzertberichte lesen, nur wie denn bitte schön wenn man kein Internet hat!

Apropos erwarten. Meine Vermieterin war anscheinend auch schon ganz gespannt darauf, dass ich die Weihnachtsfeiertage in Österreich verbringe (ja ok ich war in Österreich, was soll ich tun. Ganz darf die Verbindung nicht abreißen zum "Land des zukünftigen Fußball - Europameisters" (naja wohl eher nicht aber ich freu mich schon auf drei interessante Spiele im Juni 2008 wo uns der Schiedsrichter wohl einen Elfmeter zupfeifen wird, sodass wir wenigstens einen Torschuss haben werden..... bella gerant alii tu felix Austria, nube!), wobei ich in den letzten Monaten gezählte zwei Mal die Newsseite des österreichischen Rundfunkes angeschaut habe und mir so interessante Artikel wie "St. Pölten hat den hässlichsten Bahnhof von Oesterreich" (nicht nur das, wie ich finde...) oder "Warum schwangere Frauen nicht umkippen koennen". Nun gut, wie sie sehen werden gern die ganz heißen Eisen angegriffen aber man darf sich nicht zu viel erwarten. Lassen wir das, wo war ich, ach ja Vermieterin und warten...).

Nicht dass sie mir das jemals direkt gesagt oder geschrieben hätte. Vielmehr hat sie sich hinter kryptischen Botschaften wie „Gerd,ineedtofixsomethingintheflat.Tomorrow.Ok!?“ versteckt. Genau so eine Botschaft erhielt ich von ihr über die Weihnachtsfeiertage, seltsam nicht wahr? Seltsam ist auch, dass sie sich anscheinend ein Mobiltelephon gekauft hat wo beim SMS schreiben die Leerzeichentaste fehlt aber das nur nebenbei. Konzentrieren wir uns lieber auf den Teil „ineedtofixsomethingintheflat“. „Was um alles in der Welt hat sie denn jetzt vor“ fragte ich mich selbst mit, wobei die Betonung auf „wieder“ liegt denn es war nicht das erste Mal, dass sie mehr oder weniger sich selbst in ihre (vermietete) Wohnung einlädt.

Aber im Dezember 2007 klang das noch ein wenig detailierter, so wie zB: „ Gert, das Internet wird umgestellt, ich bin morgen Vormittag zwischen 10 - 12 Uhr in der Wohnung!“

Meistens kommt sie auch nicht allein in die Wohnung, wie sie mir letzten Dezember erzählt hat sondern oft (eigentlich immer) mit ihrem Vater, den ich auch schon kennen lernen durfte. Laut eigenen Angaben war der vorher bei der russischen Armee, Militärpilot. Insgesamt hat der 17 Mal in seiner Dienstzeit den Stützposten gewechselt und er erzählte mir auch, dass er auch eine Zeit lang in der DDR stationiert war.

Dieser weilt momentan in Lettland wird aber sobald er wieder in Kiev ist, in der Wohnung ein paar Sachen reparieren. Mal schauen was das wird meint

Gert

Sonntag, 16. Dezember 2007

Der Siedler von Kiev Teil .... (ach was, zählen Sie doch selber nach!)

Trotz aller äußerlich und innerlich vorherrschenden widrigen Umstände stand diese Woche, wie bereits angekündigt, ein weiterer Wohnungswechsel am Programm und da dies schon mein dritter Umzug in den letzten fünf Monaten war, entwickelte sich das Ganze schon zu einer Selbstverständlichkeit.

Da die neue Wohnung nicht sehr weit weg ist von meiner alten (oder besser: meinen alten) Unterkunft entschloss ich mich, um nicht unnötig Geld fürs Taxi auszugeben, auch ein paar Sachen zu Fuß eben dorthin zu bringen und da in der Ukraine nicht gerade das „Wir befreien jetzt den Gehsteig von Schnee und Eis“ – Spiel erfunden wurde, war das ab und zu eine Herausforderung.

Aber dieses Unterfangen lohnte sich;
In dieser Straße rauf, befindet sich mein neues Apartment:



Hier die Allee vom oberen Ende der Straße, wenn man das auch sehen will, bitteschön Herr und Frau Stammleser:



Das Interessante und Schöne zugleich ist aber der Aufgang zur Wohnungstür. Wenn ich aus dem Lift draußen bin, gehe ich noch zwei Stockwerke zu Fuß, nicht erreichbar für andere Mieter oder Wohnugseigentümer, nach oben und dieser Aufgang wird zB auch genutzt für die Bibliothek




oder für den Rauchersalon!



Zu viel vom Innenleben der Wohnung möchte ich noch nicht verraten aber als ich das erste Mal diesen Ausblick, auf das Häusermeer von Kiev betrachtete sagte ich leise zu mir, dass es sich auszahlen würde, hier diesmal länger als für zwei Wochen zu bleiben meint

Gert

Montag, 10. Dezember 2007

Der Siedler von Kiev II

Ja, es ist wieder einmal so weit, ein weiterer Umzug ist diese Woche geplant, da ich wieder gut schlafen kann und ich das Gefühl der Kreuzschmerzen schon sehnlichst vermisse (jede Krankenschwester weiß es: immer aus dem Kreuz heben!).

Anders als vor zwei Wochen ist dieser Wohnungswechsel geplant (und war eben der Anfang Dezember 2007 so unpassend, aber so was von, ich kann ihnen gar nicht sagen!) und deswegen änderte sich meine nicht sehr gute Laune zunehmends. "Zunehmends" ist eigentlich übertrieben aber wenn sich der rechte Mundwinkel um 4 Nanometer nach oben bewegt, kann man schon von einer freudigen Stimmungsschwankung sprechen; ich blicke in eine bessere Welt.

"Blicken" ist eigentlich ein schönes Stichwort. Ich konnte in den letzten Tagen eigentlich sehr wenig sehen. Das liegt nicht nur an meinem grauen Star ("Dancing with the Stars") sondern viel mehr daran, dass es in der letzten Woche ziemlich früh dunkel wurde und dies liegt wiederum nicht nur am winterlich, nachmittäglichen Sonnenuntergang sondern vielmehr daran, dass auf Grund der alten Kabel in meiner Wohnung (oder was immer das auch ist), ich eigentlich nichts an elektronischen Geräten einschalten konnte um nicht in einen Stromausfall zu geraten doch dieser ließ sich praktisch nie vermeiden aber mit handwerklichem Geschick (oder besser gesagt mit sehr viel Mut (und sehr viel Leichtsinn denn wer öffnet schon gern einen ukrainischen Sicherungskasten, oder wie ich sage, die "Büchse der Pandora"....) ließ sich so manche Situation retten.

Wäre das die einzig nette Geschichte von letzter Woche, wäre ich nicht in der Ukraine. Schlug ich vor ein paar Tagen vor, "in manchen Situationen nicht das Telephon abzuheben", so erweitere ich dies hiermit dahingehend, dass man "in manchen Situationen nicht den Briefkasten öffnen sollte (oder doch?)!".

Wie soll ich ihnen das am besten erklären. .....
Lassen sie mich eine Geschichte erzählen und nennen wir diese spontan: "Tag der offenen Tür bei Gert Teil 9+(192-x/45)":
Da bekommt jemand eine Mitteilung vom Briefträger (oder -"in", man weiß es ja nicht) in sein (nicht abschließbares) Postfach gelegt, mit dem Inhalt, man solle sich doch zur Hauptpost am Maidanplatz bewegen, um einen eingeschriebenen Brief abzuholen. Diese Person, die diese Mitteilung erhielt, nennen wir sie der einfachheithalber "Gert", hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt eines überlegen müssen: "Nur ganz Auserwählte kennen meine Apartmentnummer aber die steht auf der Mitteilung drauf, komisch......" Doch die jugendliche Neugierde, die dieser alte Mann noch immer verspürt, ließ ihn nicht loß und deswegen ging Gert zur Kiever Hauptpost. Schönes Gebäude eigentlich.......









Kurzum der Inhalt des Briefes bestand in einer gerichtlichen Vorladung auf Grund des Einbruches, Mitte August 2007, in Gert's (alter) Wohnung. Die Begeisterung ob dieses Schreibens war enden wollend. Was dieser Mann so von ukrainischen Gerichten gehört hat, stimmte ihn nicht sehr mutig. Verhandelt wird meist im Büro des Richters (und kennt man die Büros österreichischer Gerichte, so kann man sich vorstellen, wie die in der Ukraine aussehen); außerdem wird oft über mehrere Sachen gleichzeitig diskutiert und was dann das Ergebnis betrifft, na ja (vor allem ob es zu einem solchen überhaupt kommt).... Na ja, mal schauen, was als nächstes kommt!

Ein Hoch auf unser'n Briefträger, Briefträger, Briefträger.... auf alle Briefträger ein Hoch, meint

Gert

Sonntag, 2. Dezember 2007

Hilfe, es weihnachtet schwer....

Wir schreiben (oder besser ich schreibe, denn sie lesen ja nur...) den 2. Dezember 2007. Alle Fragen, die die Menschheit sich im Jahr 2007 bis zum heutigen Tag stellte, konnte ich in diesem Jahr noch nicht beantworten aber mir bleiben noch ein paar Wochen (immer dieser Stress zu Jahresende, nächstes Jahr fang ich früher an...).

Zum Beispiel eine Frage geistert (eigentlich schon seit Jahren) immer zu dieser Jahreszeit in meinem Kopf herum (böse Zungen behaupten, zumindest irgendwas…aber lassen wir das jetzt) und es ist noch dazu eine «Warum» - Frage aber da ich mir heuer noch eine erlauben kann, teile ich diese gern mit den geehrten Stammlesern.

«Warum» hat der amerikanische Charakterdarsteller und Dramaturg, Chevy Chase, fuer seine Rolle als Clark Griswold im Film "Hilfe, es weihnachtet schwer" oder im Englischen "Christmas Vacation", keine Auszeichnung bekommen? Aha, jetzt fällt ihnen das auch auf aber dieses Geheimnis werden viele Leute ins Grab mitnehmen aber wer wenn nicht ich wird es (heuer hoffentlich) lösen!

Apropos Weihnachten, das fehlt heuer noch an Feiertagen, stimmt's?! Wird vermutlich aber bald kommen denn die Einkaufsgeschäfte weisen dezent zurükhaltend auf dieses Ereignis hin, wie sie hier sehen können bei einem "Dekor Laden", unweit von meiner schönen Wohnung.

Hier ein ein Rentierschlitten, natürlich von einem Löwen bewacht



Dieser Christbaum könnte auch aufwendiger gestaltet sein



Diese Stromrechnung möchte ich nicht haben



Und der steht nur am Gehsteig, weil er nicht abgeschleppt werden will



Diese Vorweihnachtszeit in der Ukraine wird, wie in allen anderen europäischen Ländern, groß geschrieben (überraschend eigentlich, bedenkt man, dass christliche Feiertage noch zu Zeiten des Kommunismus quasi verboten waren und im orthodoxen Glauben Weihnachten eigentlich auch als Fastenzeit (fleischlose Kost) gilt) obwohl wir alle hier noch ein bißchen länger auf Weihnachten warten, als in weiten Teilen Westeuropas. Der Grund liegt hierfür, dass die orthodoxe Kirche den julianischen Kalender verwendet und nicht wie der Stammleser, zB in Österreich, den gregorianischen Kalender kennt.

Deswegen wird Weihnachten hier in der Nacht auf den 7. Jänner gefeiert, 13 Tage nach den christlichen Weihnachten.

Der Grund für diese 13tägige Differenz findet seinen Ursprung ein paarhundert Jahre zurück, als man die Zeitrechnung in Rußland vom orthodoxen Priesterstand bestimmen ließ und das Zarentum gerade zu seiner Hoch-Zeit aufkam.

Der bekannte Zar, «Peter der Erste», war es auch, der die Kalenderreform in Angriff nahm und sich aber nicht für die in europäischen Ländern schon damals gängige Variante des gregorianische Form entschied sondern für die in England verwendete julianische Form.

Dass aber später England auch auf den gregorianischen Kalender umstellte wurde in Russland ignoriert (oder nicht mitbekommen, da das Internet noch nicht erfunden wurde und die Post damals wahrscheinlich noch langsamer war). So blieb alles beim Alten; bis zur Oktoberrevolution 1918, dem russischen Bürgerkrieg, als das Zarentum abgeschafft wurde. Hand in Hand mit diesem Ereignis ging zwar nicht die generelle Umstellung auf den gregorianischen Kalender aber es wurden zumindest der gleiche Tag (und auch wohl Monat) abgestimmt.

Die orthodoxe Kirche blieb allerdings ihrer Zeitrechnung treu und deswegen feiert man nach orthodoxem Glauben, Weihnachten in der Nacht zum 7. Jänner und ob dies Chevy Chase bei seinem oben erwähnten Film auch so gesehen hat, kann ich nicht beurteilen.

Hm, das ist ja noch eine Frage, die ich heuer noch lösen muss meint

Gert