Mittwoch, 14. November 2007

Und es war Winter......

Nach Schneefall und Regen in der letzten Woche, ist letzten Sonntag in Kiev der Winter eingekehrt und der Schnee blieb liegen, worauf es zu einer Diskussion zwischen Mitmenschen um mich herum kam, wo es um die Frage "Pro und Contra - Winterreifen in Kiev" ging. Da ich selbst kein Auto besitze und ich sowohl das Buch als auch den Film "Momo" gesehen habe, weiß ich, dass man sich nicht in solche Art von Beredungen einschalten sollte, da zeitraubend (obwohl, ging es bei "Momo" auch um Winterreifen, ich weiß es nicht mehr....).

Vielmehr musste ich mich selbst wintertauglich vorbereiten, denn es ging um meinen Weg zur Arbeit. Der mehr als zehnminütige Spaziergang von meiner letzten Metrostation zu meinem Arbeitsplatz schien mir nicht mehr (winterzeit)gemäß (standesgemäß schon gar nicht aber wissen sie wie schwierig es ist ein paar Studenten dazu zu ueberreden, mich wie "Majestix" durch das Politekhnichyi Institut zu tragen).

So mußte eine andere Lösung gefunden werden und die wurde auch und zwar in Form der sogenannten "Marschrutka".



Und natürlich auch in blau-gelb:



Bei diesem Gefährt handelt es sich um einen Kleinbus (eigentlich: Sammeltaxi). Von denen gibt es in Kiev ca 109.435 (plus, minus drei) und wenn man bei der richtigen Bushaltestation wartet oder kurz bevor der Bus kommt auf die Straße springt (gepaart mit der Hoffnung, dass die Bremsen nicht versagen), ist das Mitfahren eigentlich kein Problem.

Hält man sich nicht an oben erwähntes Ritual dann sieht das ungefähr so aus



Eine Fahrt kostet 1,50 Hryvnia (ca 20 Eurocent) und da ich an der Erststation beim "Palats Sportu" einsteige, habe ich auch meistens einen Sitzplatz wobei bei meiner Anzahl von grauen Haaren, sowieso schon jeder freiwillig aufsteht. So habe ich also Zeit mich auf meinen Tag vorzubereiten und wenn ich diese höllischen zwei Sekunden überstanden habe, mich auf die nächste Diskussion, diesmal "Pro und Contra Stopptafeln", einzustimmen (nicht zeitraubend!).

Bitte halten sie jetzt den Atem an und betrachten sie mit Ehrfurcht folgendes Bild, das das Innenleben eines Marschrutka Busses zeigt!



Und wenn man Aussteigen will, schreit man einfach die Adresse Richtung Fahrer, der bleibt dann stehen. Ich schrei immer: "Mariahilferstrasse - Nähe Museumsquartier"; irgendwann wird der Fahrer mich auch nach Wien bringen!

Und wenn der Stammleser sich jetzt fragt, ob dieser Bus einen Servicetest in Österreich überleben würde und ob denn hier Winterreifen montiert sind, so verweise ich höflich auf oben erwähntes Buch (bzw auf den Film) meint

Gert

PS: Hier könnte auch ihr Schneemann stehen.

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