...ist Jesus Christus (wobei Onkelchen Zufall es wollte, dass ich justament letzten Samstag Michail Bulgakows "Der Meister und Margarita“ zu lesen begann...die die das Buch kennen wissen was ich meine, vor allem wenn man an die ersten paar Seiten denkt...) vor 10 Tagen auferstanden von den Toten, nach orthodoxem Glauben wurde er kalender und osterberechnunsgtechnisch erst letzten Freitag gekreuzigt und so fand das Osterfest in der schoenen Ukraine (und in anderen Laendern auch) letztes Wochenende statt und wurde grosz gefeiert.
Fuer viele hatte das letzte Wochenende noch einen anderen Grund sich froh zu stimmen, das Ende einer 40taegigen Fastenzeit war da (wobei ich mir erklaeren liesz, dass nach strengem Glauben vor jedem kirchlichem Fest eine Fastenzeit stattzufinden habe aber die vor Ostern die strengste sei..) und das bedeutete das Ende von 40 Tagen ohne Fleisch, ohne Fisch, ohne Milchprodukte, ohne Alkohol, nichts Sueszes und in der letzten Woche vor Ostern nichts wo Oel dabei ist. Ich kenne Ukrainer (besser: Ukrainerinnen) die das durchgezogen haben.
Ich fuer meinen Teil bin weder Ukrainer noch Ukrainerin und da ich als Fischallergiker (ja so etwas gibt es auch…) mein ganzes Leben schon auf alles was im Salz oder Sueszwasser so herumschwimmt oder liegt verzichte meine ich der ganzen Enthaltsamkeit genuege zu tun und habe mich bisher noch nie irgendeiner Fastenzeit angeschlossen. Ich bleibe meistens (eigentlich das ganze Jahr) in der Butterwoche (die: Masleniza (Масленица)) stecken….das ist die Woche die vor dem Beginn der Fastenzeit vor Ostern hier gefeiert wird und wie der Name verraet werden in dieser viele Milchprodukte verspeist, vor allem die herrlichen Blini (an denen ich mich zu Tode essen koennte....diese Palatschinken vorzugsweise mit Marmelade gefuellt....) werden gerne zubereitet.
Blini wurden am Ostersamstag in den zu den Kirchen mitgebrachten Koerben keine ausfindig gemacht. Vielmehr waren da Brot, Schinken, Wurst und der Osterkuchen (пасха)
vorhanden die der Pfarrer waehrend der Speisensegnung ("Fleischweihe") weihte. Da war wieder einiges losz wie zum Beispiel vor dieser Kirche wo sich die Menschen den ganzen Nachmittag versammelten:
Wenn der geehrte Stammleser der das Glueck hatte Kiev schon einmal besuchen koennen oder vielleicht sogar hier lebt zu ueberlegen beginnt, dass diese Kirche sich aber nicht in Kiev befindet so liegt er oder sie damit gar nicht falsch doch darueber das naechste Mal mehr wenn sie Gert singen hoeren (auf ihre eigene Verantwortung bitte): "Wie Bremen noch bei...", nein falsch, entschuldigen sie bitte der Text muesste so gehen: "Wie Boehmen noch bei Estreich war....", entschuldigen sie bitte wieder, der Text stimmt zwar doch vielmehr muss es heiszen: "Wie Galizien noch bei Estreich war vor (mittlerweile) hundert Jahr, vor hundert Jahr..." meint
....herrlich ist das, was soll man da noch mehr sagen. Die Sonne scheint, die Temperaturen gehen nach oben und die Leute werden freundlicher. Auch ich bin besser gelaunt....was eine vermehrte Anhaeufung von kurzen Roecken fuer Folgen haben kann.....interessant!
Getruebt wird mein sonniges Gemuet nicht einmal dadurch, dass in der Wohnug in der ich wohne ich uebers Wochenende von der Wasserversorgung (es betraf das ganze Haus) abgeschnitten war; nach einem Winter mit einer nur zaghaft funktionierenden Heizung, nach vier Wochen ohne Licht im Stiegenhaus nun also jetzt kein Wasser aber wie gesagt das ist alles kein Problem denn alles wird gut.
Ansatzweise schaden koennten meinem Laecheln im Gesicht Saetze von ukrainischer Seite wie zum Beispiel: "Das ist alles kein Problem", "Das dauert blosz 15 Minuten" oder "Wir beginnen sofort" aber noch immer bin ich nicht schlecht gelaunt (wobei ein Satz wie: "Das dauert blosz 15 Minuten" sich ueber einen Tag hinziehen kann und sollte dann blosz irgendetwas passieren so kann man schon von ukrainischer Tuechtigkeit sprechen...aber ich will nicht schimpfen....und ueberhaupt seitdem ich deutsche Kraftausdruecke (die mir herausrutschen) nicht mehr so oft verwende (da eben diese ueberall auf der Welt verstanden werden...seitdem fluche ich auf Russisch) erkennt man wieder dass ich eine katholische Schule besucht habe.
Manchmal bin ich seit kurzem sogar so gut gelaunt, dass ich einfach wie aus dem Nichts ein Lied pfeifen koennte da aber wie der geehrte Stammleser schon einmal gelesen hat, dass „pfeifen in geschlossenen Rauemen“ Unglueck bringt, legte ich mich aufs Singen um, was fuer eine Mischung aus Heiterkeit, Angst, Erschrecken und Nihilismus bei meinen Mitmenschen hervorruft gepaart mit einer gesunden Portion Scham.
Ich meine ich singe ja nicht staendig, dies wuerde zu viele meiner Mitmenschen in den Selbstmord treiben (und da die Ukraine Jahr fuer Jahr immer weniger Einwohner hat...) und ich singe ja nie ein ganzes Lied doch hin und wieder wird etwas angestimmt und wenn dann ist es meist meiner Umgebung entsprechend etwas Ukrainisches oder etwas Russisches.
Kommt man in ein fremdes Land, schaltet das Radio ein und hoert sich ein bisschen durch so ist man am ersten Tag doch etwas verzweifelt wie man sich jemals mit eben dieser Musik anfreunden werde koennen. Ich sage ihnen, einen Monat spaeter weisz man nicht mehr wie man ohne diese Musik jemals leben konnte...man gewoehnt sich eben an alles. Bei mir hat sich seit laengerer Zeit ein Ohrwurm festgesetzt den ich (passend zum Fruehling) nicht mehr losbekomme. Ich schwoere ihnen es vergeht keine Stunde in der mir dieses Lied nicht durch den Kopf geht...es war damals ein Video auf dem ukrainischen Musikfernsehkanal M1 (nein nein ich schaue nicht nur diesen Kanal, wo denken sie hin; um auf dem Laufenden zu bleiben was in der Welt so passiert verlasse ich mich natuerlich auch auf die MTV Ukraine News...der eben erwaehnte Fernsehsender M1 wurde von mir schon einmal erwaehnt (die Stammleser merken, das schnoede Dahinlesen ist vorbei....ab jetzt wird Mitarbeit und Nachdenken von ihrer Seite aus gefordert) wegen dieser Moderatorin
die leider ihre Sendung nicht mehr moderiert denn sie wurde Opfer eines Ueberfalls bzw Einbruchs in der elterlichen Wohnung (wahrlich nutzloses Wissen). Ihr ist (soweit ich weisz) nichts passiert doch hat die gute Frau ein bisschen Angst in der Oeffentlichkeit zu stehen.
Die neue Moderatorin sieht so aus:
Wie man sieht ein sehr zurueckhaltendes und schuechterenes Maedchen).
Sei’s drum....worauf will ich hinaus...ich will auf das Lied hinaus das mir seit Monaten nicht und nicht aus dem Kopf geht.
Es heiszt "Майже весна" ("Fast schon Fruehling") und stammt von der Gruppe "Океан Ельзи" (der Saenger dieser Gruppe Святослав Вакарчук (Svetaslav Vakartschuk) gibt kommenden Samstag ein Konzert im "Palats Ukraina", wer in Kiev ist sollte sich das nicht entgehen lassen):
Und dies hat folgenden ukrainischen Text
Якби тобі мої думки! Ну, а мені віддай чар-р-ри твої! Якби тобі мої слова, Якби мені тебе і навпаки!
А за вікном майже весна! Знає слова майже несказані вона І у моїх жилах присутня! А за вікном майже весна І, Боже мій, як несподівано вона Змінює все моє майбутнє, Моє майбутнє і моє життя!
І я живу блиском очей, Смаком бажань і запахом слів! Буде колись і навпаки – І моє життя, може, теж стане твоїм!
А за вікном майже весна! Знає слова майже несказані вона І у моїх жилах присутня! А за вікном майже весна І, Боже мій, як несподівано вона Змінює все наше майбутнє, Наше майбутнє і наше життя!
...was auf Deutsch ungefaehr heiszt (frei uebersetzt wie jede Latein-Schularbeit):
Wenn Du meine Gedanken haettest Und Du mir Deine Magie geben wuerdest; Wenn Du meine Worte verwenden wuerdest Wenn ich Dich haette und du mich;
Und drauszen ist es fast schon Fruehling er kennt beinahe die unausgesprochenen Woerter und er ist in meinem Blut; Und drauszen ist es fast schon Fruehling und oh mein Gott wie unerwartet veraendert er meine Zukunft meine Zukunft und mein Leben;
Und ich lebe dank glitzernder Augen dem Geschmack von Wuenschen und dem Geruch von Woertern; und manchmal wird es umgekehrt sein und mein Leben wird Deines werden;
Und drauszen ist es fast schon Fruehling er kennt beinahe die unausgesprochenen Woerter und er ist in meinem Blut; Und drauszen ist es fast schon Fruehling und oh mein Gott wie unerwartet veraendert er unsere Zukunft unsere Zukunft und unser Leben;
Das ist wuerdig und recht.
Hinweis in eigener Sache: Das letzte was ich erreichen will ist diesen Blog leserfreundlicher zu machen. "Gert in Kiev" zu lesen ist und bleibt ein Buszgang sondergleichen (jetzt einmal generell abgesehen von der Fadesse der Geschichten, dem sprachlichen Stil und den grammatikalischen Abgruenden die sich hier auftun). Damit sie aber erkennen wie weit ich im 21. Jahrhundert schon angekommen bin (und nicht nur You Tube Videos auf diesen Blog verlinken kann...), bitte sehen ebenfalls rechts oben ein paar Links zu Blogs die ich gerne weiterempfehle. Ein Chinese, der lange nichts mehr geschrieben hat, hat sich auch dazugeschlichen aber was soll ich tun meint
....dass ich den Winter nicht mag nur reicht es mir jetzt langsam mit ihm.
Letzte Woche zog ich mir wieder eine Verkuehlung zu, dass die Haelfte reicht und dies in Zusammenhang mit einer mehr oder weniger funktionierenden Heizung in meiner Wohnung sorgt fuer Heiterkeit. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen verlor ich meine Stimme, wie immer zur Unterhaltung und Freude meiner Mitmenschen. Um mich auszukurieren blieb ich letzten Samstag zu Hause und starrte sinnlos "Bernd das Brot maeszig" auf die weiszen Tapeten und abwechselnd auf den Sekundenzeiger meiner Uhr (wie sie lesen war mein Samstag Nachmittag das reinste Abenteuer). Nach ein paar Minuten dieser spannenden Unterhaltung liesz ich meinen Blick Richtung eines Zeitungsstapels wandern der mir schon lange ein Dorn im Auge ist weil den irgendein fauler Hund (wobei dieser faule Hund wohl ich bin) noch immer nicht entsorgt hat. Mit allerletzter Kraft (ich sah mein Leben in Gedanken vorbeiziehen, so anstrenged war das...) richtete ich mich von meinem Sofa auf, glitt auf Knien zu diesem Stosz von Zeitungen weil mich interessierte was ich davon noch nicht gelesen habe und blaetterte behutsam (um nicht zu viel Kraft zu verbrauchen) den Stapel durch und pfeilgrad da war noch eine unberuehrte Zeitung aufzufinden naemlich eine "Kiev Post" (http://www.kyivpost.com/) von Anfang Maerz. In eben dieser Zeitung fand ich einen Leserbrief der mich ein bisschen aufheiterte und schon ging es mir besser:
Geschrieben wurde der Brief von einem Australier der zwei Wochen in der Ukraine verbrachte und der folgende drei Erlebnisse dem "Kiev Post" Leser naeher brachte:
1) Spaziergang auf der Kreschtschatik: Ein vor ihm gehender Mann verliert ein kleines Saeckchen, der Erzaehler klaubt es auf, ruft dem Mann nach, dass dieser etwas verloren habe, der kommt zurueck, bedankt sich und erklaert dass sich in diesem Saeckchen sein Bargeld befindet; beide verabschieden sich zufrieden, der Erzaehler geht weiter....auf einmal klopft ihm der Mann der zuvor sein Geld vermeintlich verloren hat auf die Schulter und fragt wo denn das zweite Saeckchen mit dem Geld sei das er ebenfalls verloren hat, er habe es schlieszlich nicht; daraufhin erwidert der Australier, dass da nur ein Saeckchen gewesen sei....grosze Diskussion....wie aus dem nichts taucht ein Kerl auf, der sich als Polizist ausgibt, zeigt fuer den Augenblick einer Sekunde seinen Ausweis und fragt was denn hier los sei. Daraufhin erklaert der Mann der zuvor vermeintlich sein Geld verloren hat, dass er sein zweites Paeckchen mit Geld vermisst, der Erzaehler sagt er hat nur ein Paeckchen gesehen, daraufhin fordert ihn der "Polizist" auf, seine Brieftasche zu zeigen und alle seine Taschen zu leeren nur um zu sehen ob er denn wirklich nicht das Geld habe.....
2) Flughafen Kiev/ Borispol: Nicht nur Kiev wurde vom Leserbriefschreiber besucht sondern auch der Osten der Ukraine und dorthin wurde hin und zurueck geflogen. Bei der Ankunft in Kiev wurde der Ukrainebesucher (obwohl er schon in die Ukraine eingereist war) von einem Zollbeamten aufgehalten der ueberpruefen wollte ob er denn die noetigen Stempel fuer die Einreise in die Ukraine haette. Dem Herren aus Australien wurde sein Pass abgenommen und er wurde in ein Extrazimmer gefuehrt. Nach einigem hin und her wurde vom Zollbeamten "festgestellt", dass keineswegs alle Stempel die Einreise in die Ukraine betreffend im Pass waeren, er aber mit Hilfe einer kleinen bargeldmaeszigen Gefaelligkeit von Seiten des Besuchers dafuer sorgen wuerde das alles passt......nun was hat man schon fuer eine Wahl, um den Pass wieder zu bekommen....
3) Kartenspiel am Flughafen Kiev/ Borispol: Aus mir unklaren Umstaenden (darueber soll die Nachwelt entscheiden) fing der Besucher aus Australien mit einem Unbekannten und drei weiteren, wie aus dem nichts auftauchenden Personen, ein Kartenspiel an wo er zwar am Anfang gewann, dann aber verlor und darauffolgend dazu gedraengt wurde seine Spielschulden zu begleichen und als der Ukrainebesucher nicht und nicht zum Bankomaten wollte man ihn etwas unfreundlicher dazu ueberreden wollte, dass er anstatt der Geldes seine Photokamera oder sein Mobiltelephon hergeben sollte.....
Trotz all dieser Umstaende schwaermt der Besucher aus Australien ueber die Ukraine und die Freundlichkeit der Leute. Er werde sicher wiederkommen und allen seinen Bekannten und Freunden von der Schoenheit dieses Landes erzaehlen...doch was ist das fuer ein lustiger Leserbrief; die erste Geschichte habe ich schon einmal beobachtet. Dies stellt einen lustigen Zeitvertreib in den Sommermonaten dar. Falls jemand auf der Strasze etwas verliert nicht nachlaufen und wieder bringen! Die zweite Geschichte glaube ich sofort, mehr sage ich dazu nicht. Zur dritten Geschichte: da zweifelte ich lange ob das ganze nicht erlogen ist. Von auszen betrachtet ist es leicht zu sagen aber wie bloed muss man sein um mit jemanden den man nicht kennt und "ploetzlich" auftauchenden weiteren Personen ein Kartenspiel um Geld anzufangen.
Heute ist Dienstag und meine Stimme ist zum Leidwesen vieler wieder da; heute und letzten Sonntag hat es in Kiev geschneit und in den naechsten Tagen wird das Wetter kaum besser doch fuer Anfang April wurden +12 Grad Celsius angekuendigt. Ich liebe das kontinentale Klima meint
….ist ein Feiertag, zumindest in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion und wie das bei anderen Feiertagen die auf ein Wochenende fallen in der Ukraine so ist, ist der naechstfolgende Werktag (sprich morgen) arbeitsfrei.
Grosz gefeiert wird heute der 8. Maerz, der Weltfrauentag. Alles Gute liebe Frauen ("За женщин!")! Waehrend dieser Tag in New York Ende des 19. Jahrhunderts seinen Ursprung fand ist im Raum wo sich der Schreiber (also ihr lieber Gert) dieser Zeilen aufhaelt seit 1917 bekannt als im Zuge der Oktoberrevolution die Gleichberechtigung aller erreicht wurde, sprich auch fuer Frauen.
Gefeiert wird ueberall, ob im Buero (da legen die Maenner zusammen, kaufen Blumen (Blumen kann man hier in Kiev fast ueberall kaufen, beliebt sind die Staende in den Unterfuehrungen und U – Bahneingaengen (da kann man zwar das ganze Jahr Blumen kaufen aber verdoppelt und verdreifacht sich das Angebot in der ersten Maerzwoche wie man hier sehen kann
beliebt und begehrt sind Tulpen (als Symbol fuer den...erkennen sie ihn..
....ja das ist der Fruehling in Kiev mit einer schoenen Portion Sonnenschein), in ungerader Anzahl (gerade Anzahl gilt nur fuer Beerdigungen) und rote Tulpen sollen es sein und andere Geschenke, bringen Sueszigkeiten mit und Sekt und natuerlich gibt es die entsprechende Trinksprueche)) in der Schule oder im Familienkreis.
Dieser Tag ist nicht mit dem Valentinstag oder Muttertag zu verwechseln, dieser Tag stellt beide in den Schatten wie ich letztes Jahr feststellen durfte. Als ich noch vor einem Jahr auf die Anmerkung, dass in ein paar Tagen Weltfrauentag sei mit einem schnoeden „Ja und?“ antwortete und so eine Situation heraufbeschwoerte an die ich mich besser nicht erinnern moechte (ich glaube der Iran-Irakkrieg wurde leichter geloest...)...nun ich moechte sagen, dass ich aus diesem Fehler gelernt habe...nicht ganz perfekt aber man war mit meiner Leistung zufrieden meint
....endlich; wobei ich zugebe, dass es in der zweiten Februarhaelfte wieder halbwegs normal (fuer ukrainische Verhaeltnisse) hier zuging und schlieszlich gab es auch zwei gute Nachrichten: mein notwendiger Stempel meinen Aufenthalt in der Ukraine betreffend ist in meinem Pass und ein neues U2 Album ist erschienen.
Die laut eigenen Angaben schlechteste Hochzeitsband dafuer beste Rock 'n Roll Band der Welt spielte noch nie in der Ukraine und wird es vermutlich auch nie tun (von den Bands, Saenger und Saengerinnen die die Damen und Herren Stammleser vielleicht kennen waren Signore Eros Ramazotti, der Cotugno Toto und die Aguilera Christina letzen Herbst da und letzten Montag Herr James Blunt) doch ist die irische Rockkombo ueber Ecken mit der Ukraine verbunden und wenn sie sich fragen wie dann passen sie auf:
Herr Bono Vox, der irische Stadionrocker und Weltretter in einer Person, wohnhaft in Killiney (ein paar Kilometer suedlich von Dublin aber leicht mit der DART (Schnellbahn in Dublin) erreichbar....woher ich das alles weisz...in meiner Welt ist das Allgemeinwissen und sollte bei jeder "Wer wird Millionaer Show" schon bei der 100 EURO Frage abgeprueft werden aber auf mich hoert man ja nicht (vielleicht auch besser)....ich frage sie (ja ich meine sie), haben sie sich noch nie von Oesterreich aus mit dem Zug (es muss ja nicht der eigene Zug sein....komisch reiche Musiker und Filmstars geben immer mit ihren Privatjets an aber niemand besitzt einen Privatzug....Marktluecke!) Richtung Irland begeben (da es die Zugverbindung zwischen England und Irland wohl nie geben wird ist es ratsam hier die Faehre zu benutzen (ich meine man koennte auch schwimmen aber man muss nicht alles im Leben gemacht haben)) nur um ein paar Tage in Irland zu verbringen um eben auch waehrend des Aufenthaltes nicht nur alles in Dublin was sich um diese ehemalige irische Schuelerband so dreht zu sehen sondern um auch auszerhalb von der Hauptstadt der gruenen Insel (wobei es auch nicht so weit weg ist) einen Abstecher eben nach Killiney (und nicht Kilkenny....wobei dort schmeckte mir mein irisches Lieblingsbier natuerlich am besten) zu machen, stundenlang vor Bonos Haustor zu stehen (das sich nur ein Mal kurz oeffnete doch die Ueberwachungskameras schreckten mich ein bisschen ab) um dann auch wie hunderte Menschen zuvor an der Gartenmauer sich zu verewigen (nein nicht jetzt das was sie denken, ich "markierte nicht mein Revier" sondern schrieb "Gert 2002" (die Aufregung brachte meine Phantasie auf Hochtouren wie sie sehen....was haette ich sonst schreiben koennen...vielleicht "Romanes Eunt Domus"...nein ich meine "Romani ite domum" oder "Bono, streich mal Deine Gartenmauer Du Geizhals"))...aber was wollte ich eigentlich sagen...ach ja....Herr Bono Vox ist seit dem 21. August 1982 verheiratet (woher ich das alles weisz...in meiner Welt gehoert das zum Allgemeinwissen und sollte....was das hatten wir schon...ok lassen wir das..) und zwar mit dieser Frau:
Alison Hewson (geb. Stewart)
Wenn man sie so anschaut glaubt man nicht, dass (entschuldigen Sie, dass ich das verrate Frau Hewson) sie Mitte 40 ist und Mutter von vier Kindern; da ihr Mann zu den besserverdienenden Menschen auf unserem Planeten gehoert hat sie nicht nur Zeit sich um ihre Kinder zu kuemmern, zu studieren, mit ihrer Familie ein bisschen herumzureisen sondern sich auch wohltaetig zu engagieren und zwar in der (auch in der Ukraine taetigen) Organisation “Programs of Chernobyl Children's Project International“. Diese 1991 im schoenen Irland gegruendete Organisation unterstuetzt Regionen (nicht nur in der Ukraine sondern auch in Weiszrussland) und darin wohnende Familien die von der Tschernobyl Katastrophe betroffen sind.
Man sendete Operationsteams in diese Regionen, unterstuetzte dort taetige Aerzte, richtete Zentren ein die auch spezialisiert sind auf Therapie fuer durch die Tschernobyl Katastrophe invalide Kinder und organisierte fuer ca 12.000 Kinder aus den betroffenen Teilen der Ukraine und Weiszrussland Sommer oder Winteraufenthalte in Irland.
Dies stellt nur einen kleinen Teil dar was diese Organisation so auf die Beine stellen kann.
Finanziert werden diese Sachen nicht nur durch private Spenden sondern durch andere geschaeftstuechtige Ideen.
1987 nahmen U2 das Lied "The Sweetest Thing" auf welches als B-Seite (ja das waren noch Zeiten...) zu "Where the Streets have no Name" erschien. Hintergrund dieses Liedes ist, dass Herr Vox (sprich Herr Hewson) den Geburtstag seiner schoenen Frau vergasz. 1998 wurde dieses Lied wieder aufgenommen fuer das "Best of 1980-1990" Album und auch als Single veroeffentlicht. Bono "schenkte" dieses Lied seiner Frau und wie das so ist wird eine solche Single auch gekauft, im Radio gespielt und da kassierte Alison Hewson Einnahmen und indirekt auch Tantiemen und dieser Gewinn wurde eins zu eins (wenn mans glauben will) fuer die oben erwaehnte Organisation aufgewendet und so auch in der Ukraine geholfen.
....schon vorbei...noch immer nicht? Hm...naechstes Jahr halte ich Winterschlaf soviel steht fest denn ich langweile mich noch immer mit meiner Visumssache, das entwickelt sich langsam zu einer unendlichen Geschichte.
Nun gut darueber sich zu aergern bringt jetzt auch nicht viel und so vertrieb ich mir die Zeit vor ein paar Tagen beim alljaehrlichen Fassdaubenlauf
in Kiev veranstaltet von der Austrian Community (die mehr und mehr auch zu einem Treffpunkt fuer Schweizer und Deutsche wird wobei es soll ja ein deutsprachiger Stammtisch sein und so ist es verstaendlich.....wobei, versteht einer die Schweizer?).
Da ich zum Rennen mit meiner schon ueblichen zweistuendigen ukrainischen Verspaetung erschien, konnte ich leider nicht mehr starten und so auch nicht meinen 29.Platz vom Vorjahr verteidigen; auszerdem vermisste ich meine indische Partnerin. Also kein Rennen fuer Gert, wie soll das blosz enden, neun Jahre vor....die wenigsten wissen (nicht mal die Ukrainer), dass ukrainische Politiker ernsthaft ueberlegen, dass dieses schoene Land fuer die Olympischen Winterspiele 2018 sich bewerben soll. Naturgemaesz soll das Gebiet in den ukrainischen Karpaten dafuer umgebaut werden. Ich sage: nachdem die Ukraine sich so vorbildhaft und wirklich ohne Probleme auf die EURO 2012 vorbereitet wird da das Olympische Kommittee nicht lange fackeln.
Das Wetter beim Fassdaubenlauf war nicht gerade winterlich, es regnete. Richtig kalt wurde es erst wieder in den letzten Tagen und vor allem heute machte das auf den Bus warten keinen Spasz.
Die Heizung in meiner Wohnung funktioniert jetzt Gott sei Dank besser (es kann natuerlich auch sein, dass ich mich an die Kaelte gewoehnt habe; interessant: mir wird gerade (anscheined glaubt man, dass ich leichtglaeubig bin (wobei wenn man laengere Zeit in der Ukraine verbringt glaubt man niemanden mehr und schon gar nicht sich selbst....) die Kunde verbreitet, dass, wenn man sich zu Beginn des Winters nicht zu warm anzieht, sich der Koerper an die tieferen Temparatuern gewoehnt und man dann bei -20 Grad locker und laessig mit einer Sommerjacke herumrennt wobei ich dazu sage, dass ich immer wieder solche Kiever sehe doch kann man getrost davon ausgehen dass diese Herrschaften auch etwas (kuebelweise) Wodka intus haben)); dafuer habe ich seit Tagen kein Licht im Stiegenhaus. Das Problem liegt nicht daran, dass ich mir keine Gluehbirnen leisten will und auch nicht daran dass da eine Sicherung nicht mehr funktioniert; das Problem liegt vielmehr....eigentlich weisz niemand was da genau falsch laeuft; die Bezirkshausverwaltung "Check" wurde informiert und die haben gesagt, dass sie bereits jemanden geschickt haben (natuerlich....) und trotzdem funktioniert es nicht. Mir wurden von meiner Vermieterin Kerzen zur Verfuegung gestellt wobei ich mir dann doch eine Taschenlampe leistete. Als Art Entschuldigung (nicht die erste in diesem Winter und es ist auch kein Wodka gewesen obwohl heute Tag des Vaterlandes oder "Tag der Sowjetarmee" (und auch am Tag des Geburtstages des Praesidenten, alles Gute Viktor!) gefeiert wird und ja, da wurde auch ich wieder beschenkt) wurde mir von meiner Vermieterin etwas fuer die Kueche gekauft und sie rief mich extra auch deswegen an ob ich es schon gesehen haette dieses.....
....ist das ein Sieb? Falls das kein Sieb ist, was ist das genau, ist es ueberhaupt fuer die Kueche? Ich bedankte mich artig doch man soll mir doch bitte verraten, was das genau ist. Vor lauter Unwissen werde ich sicher nicht schlafen koennen meint
....haben sie das schon erlebt? Dann jetzt aufzeigen!
Aha, wie ich sehe hat das der Groszteil der Damen und Herren schon hinter sich gebracht und deswegen wird auf dieses Thema nicht naeher eingegangen. Aber kennen sie die ukrainische Botschaft in Oesterreich bzw in Wien? Nein? Zugegeben ich kannte sie auch nicht doch ich muszte dorthin wegen meiner Aufenthaltsbewilligung fuer die Ukraine und dieser Zwischenstop in der oesterreichischen Bundeshauptstadt stellte sich als gar nicht mal so uebel heraus aber sehen sie selbst:
Die ukrainische Botschaft befindet sich in einem der schoenen Auszenbezirke im Nordwesten Wiens und da in Oesterreich wie schon lange nicht mehr richtiger Winter herrscht, war ich vom Schneefall nicht ueberrascht. Eher verwundert war der Hausmeister dieses schoenen Gebaeudes und zwar nicht nur ueber die zusaetzliche Arbeit des Gehweg reinigens sondern vielmehr darueber, dass da jemand eine halbe Stunde zu frueh am Morgen vor der Tuer des Konsulats auftauchte sich mit einem leichten Akzent (viele behaupten ich haette einen franzoesischen Akzent wenn ich russisch spreche...) auf Russisch sich mit ihm zu unterhalten begann und nachdem der Herr Hausmeister diesem einen Herrn noch die Tuer zeigte wo man spaeter Richtung Visaantragsstelle gehen konnte eben dieser Herr den Text zu "Трава у дома" zu singen begann.
Waehrend ich also so vor mich hin sang kam doch frueher als erwartet eine der Mitarbeiterinnen zur Botschaft und sperrte mir die Tuer auf und schon ging es losz:
"Ob ich alle Dokumente haette?" "Aber natuerlich Fraeulein!" "Na dann zeigen Sie mal her....ja das scheint so zu passen!" "Hoeren Sie Fraeulein, ich brauche ein IM 1 Visum fuer die OVIR Behoerde in Kiev!" "Alles kein Problem!"
Und das war es dann auch nicht. Nach dem Einzahlen der Gebuehr bekam ich noch am gleichen Tag mein ukrainisches Visum in meinen Pass doch ob das wirklich ausreichen wuerde sah ich diese Woche als ich zur ukrainischen Aufenthaltsbehoerde ging. In der Hoffnung, dass dort die gleiche Enrichtung wie bei "1,2 oder 3" installiert sei, wo ueber meinem Kopf ein Licht angeht trat ich ins Gebaeude ein meint
Gert
PS: Dass dieses Visum fuer die ukrainische Aufenthaltsbehoerde nicht ausreicht war fuer mich wenig ueberraschend; der Grund lag darin, dass die Botschaft in Wien mir nur ein einmaliges Einreisevisum ausstellete. Nach mehrmaligen Nachfragen bei der Botschaftsdame wurde mir immer wieder versichert, dass dies ausreichend sei nur...ich meine schon dasz es gehen wird jedoch brauche ich jetzt noch zusaetzliche Dokumente.
Etwas ueberraschend (auf der anderen Seite aber auch wieder nicht) war hingegen der Umstand, dass mein Koffer waehrend des Rueckfluges nach Kiev aufgebrochen wurde.
Und da ich in diesem Blogeintrag stets von Ueberraschungen schrieb noch eine zum Drueberstreuen: Meine Versicherung wurde von der OVIR Behoerde nicht akzeptiert; so muszte ich mir in den letzten Tagen eine weitere besorgen von einer anderen Gesellschaft. Auf meine "Warum - Frage" (selber schuld, Anfaengerfehler) bekam ich zu hoeren, dass es dafuer keine logische Erklaerung gaebe aber bevor ich mich bei der Antimonopolstelle darueber beschwere....
Irgendwie ist der Februar nicht mein Monat meint nochmals Gert