Mittwoch, 22. August 2007

Tag der offenen Tür bei Gert Teil 5 oder „Die nehmen ja meine Sachen wieder mit!“

Die Befragung war dermaßen spannend kann ich ihnen sagen lieber Stammleser, das glauben sie nicht. Ein paar Wörter auf Russisch habe ich verstanden und Vladimir, der Wohnungseigentümer, versuchte in gebrochenem Englisch zu übersetzen und so ging es halbwegs. Im Grunde genommen ging es nur um die Wiederholung meiner Angaben bei der Erstaufnahme, nur diesmal wurden sie mittels Computer gespeichert und die Schadenssumme erörtert, die bei ein paar Tausend Euro lag (später erfuhr ich, dass ein Polizist in Kiev durchschnittlich $ 200.- verdient, was durchaus sein kann, vielleicht ist es auch mehr aber viel wird es nicht sein und so verstehe ich auch den fragenden Blick vom Polizisten als ich sagte, dass allein meine beiden gestohlenen Krawatten ca € 130.- wert sind).

Da kamen Leute rein ins Büro, redeten irgendwas auf mich ein, lachten und gingen wieder (also so ähnlich wie bei der mündlichen Matura). Das ganze dauerte fünf Stunden (also wie meine mündlichen Matura, allein die Frage, wo ich sitzen will, nahm drei Stunden Zeit in Anspruch!)und der Charme (alle gestohlenen Sachen lagen wohl gemeint in Plastiksäcken herum, anscheinend ist die Marcel Prawy Biographie in der Milizia-Ausbildung Pflichtlektüre) eines ukrainischen Polizeibüros konnte mich auch nicht richrig überzeugen.

Ich betonte wie gut die ukrainische Polizei arbeitet (in Lautschrift ungefähr: Milizia ukraina adlitschna). Was auch wirklich stimmte, denn schließlich ging alles sehr schnell aber dann hieß es wieder warten und warten und warten..... bis ich hinunter geleitet wurde zu einem Auto, das gar nicht wie ein Polizeiwagen aussah. Am Rücksitz befanden sich meine gestohlenen Hemden, mein Anzug und noch vieles mehr. Ich bestätigte, dass dies meine Sachen seien und griff schon hinein ins Auto um sie heraus zu holen, wurde aber daran gehindert. Komisch dachte ich (schließlich durfte ich meinen Computer und meine Aktentasche auch schon mitnehmen und bestätigte den Erhalt), als beide Polizisten (oder wer die auch immer waren), die mir die Sachen zeigten, in das Auto einstiegen und ohne ein Wort wegfuhren.

Ich schaute zu Vladimir, der mir beruhigende Zeichen gab und sagte, dass wir jetzt auf den Chef (leider nicht der von der „Schönen Show“) von dieser Polizeiinspektion warten sollten. Super, endlich einmal warten.... und dann lernte ich den Chef auch kennen und ..... aber darüber das nächste mal mehr, wenn sie Gert fragen lesen „Ist das Absicht, dass mein Computer getarnt ist?“

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