Donnerstag, 23. August 2007

Tag der offenen Tür bei Gert Teil 6 oder „Das Wunder von Kiev“

Ich lernte also den Polizeichef kennen und noch ein paar Polizisten, die schon in meiner Wohnung kurz nach dem Einbruch waren (wer die anderen in meiner Wohnung nach dem Einbruch waren, wusste ich noch immer nicht... und dann wurde ich auch schon wieder verabschiedet, mit dem Gedanken in meinem Kopf, dass ein Teil meiner Sachen jetzt für ein paar Tage in einem - mehr oder weniger - Polizeiwagen die nächsten paar Tage durch Kiev spazieren fahren wird. Und so war es dann auch. Es passierte in den nächsten Tagen nichts, absolut nichts, was meine gefundenen Sachen betrifft.

Aber in meiner Wohnung passierte einiges: Schlösser wurden ausgetauscht und ein Safe wurde eingebaut. Der Hausmeister hat hineingearbeitet wie ein Berzerker und dass bei Temperaturen..... (Die Sommermonate in Kiev sind anscheinend sehr heiß. Wir haben seit Tagen jetzt immer weit über 30 Grad und dass bei Windstille! Das ganze macht es für mich auch nicht leichter. Seit dem Einbruch trage ich jetzt alle mir verbliebenen Anzüge auf ein Mal und meine anderen Sachen habe ich in meinem Koffer immer dabei. So kann mir nichts passieren! Bei Geschäftsterminen gibt es zwar ein bisschen Erklärungsbedarf aber da muss man durch.... aber wo war ich jetzt? Wer bin ich, wohin gehe ich, wohin wollte ich?)

Ja ja, ich wollte zur Polizei und gestern am Mittwochabend war es dann endlich soweit. Der Anruf von der Polizei kam, dass sie nun auch meine restlichen Sachen gefunden hätten (die ich aber schon ein Tage vorher gesehen habe; aber das war mir dann auch schon egal und ich dachte auch nicht weiter über Zeitschleifen und so nach oder über „Täglich grüßt das Murmeltier“ sondern erwartete schon Vladimir, den Wohnungseigentümer, der mit mir zur Polizei fuhr und dort waren mein Anzug, alle meine Hemden und noch ein paar Sachen. Leider wurde meine Reservebrillen nicht gefunden und dass ist nicht so lustig. Mir wurden Sonnenbrillen angeboten, die nicht meine waren und Unverständnis kam auf, als ich dankend ablehnte mit der Begründung meiner Seeschwäche (den Witz, dass ich deswegen nach Neuseeland fahren werde, konnte ich leider oder besser Gott sei Dank nicht übersetzen...).

Dann wurde diskutiert wie man am schnellsten von Kiev nach Jalta mit dem Auto kommt (muss lustig sein, 10 Stunden im Auto bei den Straßenverhältnissen außerhalb von Kiev aber deswegen fuhr ich auch nicht zur Polizei um das zu erfahren sondern vielmehr wegen meiner Sachen....). Es wurde wieder ein Protokoll (alle Hemdenmarken wurden sorgsam notiert: beim Namen „Kirchbaumer“ haben sie 10 Minuten gebraucht, dafür haben sie mit meinem Familiennamen (hätten sie vor ein paar Wochen in nachgeschaut auf http://www.stupidedia.org/stupi/Hauptseite, wüssten sie wie mein Familienname lautet aber der Artikel wurde leider zur Verschrottung freigegeben, na ja...) absolut keine Probleme gehabt) aufgenommen und ich durfte meine Sachen in meinem Trolley einpacken und mitnehmen. Diesmal brauchte ich mich nicht vom Polizeichef verabschieden und fuhr gleich ins Apartment wo ich auf alle meine Sachen schaute und mir ausrechnete wie lang die wohl jetzt in der Wohnung bleiben werden.

Alles in allem ging also die ganze Geschichte gut für mich aus! Ein bisschen ein Geld fehlt noch von mir aber vom Polizeichef wurde mir gesagt, dass ich das Geld vielleicht das nächste mal bekäme („Warum das nächste Mal?“ werden sie sich jetzt denken, sehr geehrter Stammleser aber diese Frage habe ich mir nicht gestellt. Nicht nur weil man die „Warum - Frage“ nicht stellen sollte sondern vielmehr, weil es hier noch ein bisschen anders zugeht. Ich sage nicht, dass es besser oder schlechter ist als zB in Österreich; nein, es ist einfach nur anders....

So: wer mehr Pepp im Blog wollte, hat ihn den letzten Tagen bekommen. Wer sich nach der guten alten Langeweile sehnt braucht nicht lange warten. Morgen, am 24.August ist ein großer Feiertag in der Ukraine und da wird sicher was loß sein und es gibt einiges zu berichten meint

Gert

Keine Kommentare: